U5 vor Ort: St. Georg & Hauptbahnhof

Hamburg wächst, Mitte der 30er Jahre wird die Stadt rund zwei Millionen Einwohner*innen haben, dazu kommen täglich weit mehr als 300.000 Pendler*innen. Um das enorme Verkehrsaufkommen zu bewältigen und die Mobilität auch für die nächsten Generationen sicherstellen zu können, plant die HOCHBAHN im Auftrag der Stadt die neue U-Bahn-Linie U5. Mit ihrem Streckenverlauf werden nicht nur vorhandene Lücken im U-Bahn-Netz geschlossen, wie unter anderem in Bramfeld oder Lokstedt. Gleichzeitig werden dicht bewohnte Stadtteile angebunden, stark frequentierte Buslinien nachhaltig entlastet und an mehreren Stellen der Umstieg ins bestehende Netz geschaffen. Mit der U5-Haltestelle Hauptbahnhof wird so der zentrale Verkehrsknotenpunkt der Stadt zusätzlich entlastet, mit der U5-Haltestelle St. Georg werden nicht nur die Anwohnenden ans Schnellbahnnetz angebunden und der Busverkehr entlastet, sondern auch ein attraktiver Zugang zur Alster geschaffen. Unterm Strich kommen alle Hamburger*innen mit der U5 noch schneller und nachhaltiger durch die Stadt und Hamburg wird gleichzeitig sauberer und damit noch attraktiver und lebenswerter.

Die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen ist als Bewertungskriterium in Planung und Bau der U5 verankert. Das heißt, dass CO2-Emissionen in Material, Konstruktion und in Prozessen durch eine optimierte Planung gemindert werden. Aufträge werden künftig nur an nachhaltig produzierende Unternehmen vergeben. Das Bodenmanagement und Logistik werden möglichst emissionsarm gestaltet.

Die HOCHBAHN befindet sich im kontinuierlichen Austausch mit Industrie, Verbänden und Wissenschaft, um technologische Entwicklungen frühzeitig zu berücksichtigen. Der bisherige Austausch mit der Industrie zeigt, dass vor allem im Stahlbau und bei der Produktion von Zement und Beton deutliche CO2-Einsparpotenziale erwartet werden dürfen. Mehr zum Thema erfahren Sie unter schneller-durch-hamburg.de/u5-nachhaltigkeit

Die konkrete Logistik der Baustelle ist Teil der nächsten Planungsphase. Aktuell ist davon auszugehen, dass der Bodenaushub per LKW von der Baustelle abtransportiert werden muss, um dann auf einem Lagerplatz zwischengelagert zu werden. Inwiefern der Bodenaushub bei anderen größeren Bauvorhaben genutzt werden kann, wird aktuell noch untersucht.

Eine Vollsperrung der Straße während der Bauzeit kann zu einer kürzeren Bauzeit führen, sofern ausreichend Baufeldfläche vorhanden ist, um die Baugrube in offener Bauweise „im Ganzen“ herstellen zu können. Unter Vollsperrung ist aber nicht eine komplette Sperrung der Straße zu verstehen. Es wird jederzeit mindestens eine Verkehrsspur offen gehalten, um insbesondere die Erreichbarkeit der Grundstücke, u.a. durch Feuerwehr, Krankenwagen und Lieferverkehre während der Bauzeit zu gewährleisten. Daher ist eine komplette Sperrung der Langen Reihe aktuell nicht vorgesehen.

Der genaue Zeitplan ist aktuell noch Gegenstand der vertieften Planung. Voraussichtlich spätestens Ende der 20er Jahre bzw. Anfang der 30er Jahre ist mit ersten bauvorbereitenden Arbeiten zu rechnen. Bis 2040 soll die U5 dann auf ganzer Linie fahren.

Der Tunnelbohrer fährt im Schnitt 8 bis 10 Meter pro Tag. Je nach Bodenbeschaffenheit kann dies aber stark variieren. 

Die Erreichbarkeit der Häuser während der Bauzeit wird für Fußgänger*innen sowie für den Rettungsdienst bzw. die Müllabfuhr gewährleistet. Sollte dies nicht sichergestellt sein, werden gesonderte Regelungen getroffen. Grundsätzlich ist es das Ziel, die Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmer*innen sowie für Anwohner*innen so gering wie möglich zu halten. Dennoch wird es zu Einschränkungen vor Ort kommen. In Längsrichtung an der Baustelle entlang wird es für Fußgänger einen Weg geben. Eine Querung des Baufeldes wird voraussichtlich nicht möglich sein.

Das Bauverfahren mittels Tunnelbohrmaschinen ist setzungsarm, sicher und hat sich weltweit bewährt. Es wurde schon vielfach in innerstädtischen Bereichen in Deutschland, Europa und weltweit angewendet. Auch in Hamburg ist es ein erprobtes Bauverfahren, etwa bei den Tunnelstrecken der U4 vom Jungfernstieg in die HafenCity. Gebäudeschäden werden daher grundsätzlich nicht erwartet. Der Tunnel liegt in den meisten Streckenabschnitten mit ausreichendem Abstand zu den Unterkanten der zu unterfahrenden Gebäude und Gründungen. In den Fällen, in denen kein ausreichender Abstand hergestellt werden kann, werden bauliche Zusatzmaßnahmen ergriffen, damit dies gewährleistet ist. Vor Baubeginn wird es außerdem eine Beweissicherung der Gebäude durchgeführt, die sich unmittelbar an der U5-Strecke befinden. Die Eigentümerinnen und Eigentümer zu unterfahrender Grundstücke werden von der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH informiert.