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U4-Bau kommt gut voran

Ob Schlitzwände entlang der Manshardtstraße oder Tunneldecken vor der Horner Freiheit – die Bauarbeiten werden ordentlich vorangetrieben. Machen Sie sich ein Bild davon und erfahren Sie, was U4 und A7 gemeinsam haben.

Baugrube am Anschluss West vor der Horner Freiheit

Im Sommer 2022 fiel der Startschuss für die Bauarbeiten im zweiten Abschnitt der U4-Verlängerung auf die Horner Geest. Dort, entlang der Manshardtstraße, wo die beiden neuen U-Bahn-Haltestellen Stoltenstraße und Horner Geest und der Tunnel auf der 1,9 Kilometer langen Strecke entstehen, laufen die Arbeiten jetzt fast überall auf Hochtouren. Wandert man die Manshardtstraße entlang, kann man sich den U-Bahn-Neubau in seinen verschiedenen Etappen anschauen.

Bauvorbereitung abgeschlossen: Entlang der Tunnelstrecke sind die notwendigen Vorarbeiten für das Erstellen der Baugruben weitestgehend abgeschlossen, etwa die Leitungsverlegungen und Kampfmittelsondierungen. Bevor es mit dem eigentlichen Bau der Haltestellen und Tunnel losgeht, muss eine Baugrube hergestellt werden. Damit diese stabil und technisch dicht ist, werden Schlitzwände erstellt, die die Grube vor nachrutschender Erde schützen. Diese entstehen gerade Meter für Meter entlang der Strecke: Auf gut 800 Metern stehen sie bereits, als nächstes (vrsl. ab 1. Quartal 2024) wird der Schlitzwandgreifer vor der Philippuskirche seine Arbeit aufnehmen. Damit es in Abschnitt 2 ordentlich vorangeht, arbeiten zwei Geräte parallel entlang der Manshardtstraße.

Schlitzwände entstehen auf der U4-Baustelle

 

Schlitzwände stehen: Die Arbeiten an der zukünftigen U4-Haltestelle Stoltenstraße befinden sich in einem fortgeschritteneren Stadium: Die Schlitzwände in der gut 270 Meter langen und 20 Meter breiten Baugrube stehen bereits seit September. Aktuell stellen die Arbeiter die wasserdichte Sohle der Baugrube her, indem ein Bohrgerät eine Zementsuspension in den Boden injiziert, um diesen zu verfestigen.

Ausbaggern: Am weitesten fortgeschritten sind die Arbeiten für die zukünftige Endhaltestelle Horner Geest vor dem EKZ Dannerallee. Die 180 Meter lange und 25 Meter breite Baugrube verfügt bereits über Schlitzwände und eine dichte Sohle. Deutlich sichtbar dienen die Stahlrohre als Verstrebungen zwischen den Wänden, sogenannte Aussteifungen, der zusätzlichen Stabilität der Baugrube. Einige der Rohre mit kleinerem Durchmesser werden hier zudem zur Leitungsquerung (u.a. für Strom-, Telekommunikations- oder Wasserleitungen) genutzt.

 

Blick in die Baugrube für die U4-Haltestelle Horner Geest

 

Seit August wird die Baugrube schon ausgehoben. Sobald diese bis in die finale Tiefe von zwölf Metern ausgebaggert ist, wird hier ab voraussichtlich Anfang 2024 mit dem eigentlichen Haltestellenneubau begonnen.

Baugrube für U4-Endhaltestelle Horner Geest

 

Übrigens: Sobald ein Teilabschnitt des Tunnels oder der Haltestelle im Rohbau fertig ist, kann die Oberfläche wiederhergestellt werden. Der eigentliche Ausbau von Tunnel und Haltestellen mit Gleisen, Bahnsteigen, Signalanlagen findet dann unter Tage statt.

Deckelbauweise wie bei A7

Auf Hochtouren laufen auch die Arbeiten am Kreuzungsbauwerk und den Anschlüssen Ost und West in Abschnitt 1, damit die U-Bahn nach der Sperrung wieder an der Horner Rennbahn halten kann. Gute Nachricht: Der Abriss der bestehenden Tunnel auf gut 320 Metern konnte im Oktober planmäßig abgeschlossen werden. Aktuell laufen noch die Abrissarbeiten am Telekom-Gebäude im Sandkamp. Sind diese spätestens im Februar 2024 abgeschlossen, sind alle für die U4-Verlängerung notwendigen Abrissarbeiten erledigt.

Woher das Kreuzungsbauwerk seinen Namen hat? In Zukunft kreuzt sich hier der U2-Tunnel aus Billstedt (rechts im Bild) mit dem U4-Tunnel, der auf die Horner Geest (links im Bild) abbiegt. Dafür muss der eine Tunnel (U4) unter dem anderen (U2) geführt werden. Entsprechend liegen die Strecken auf verschiedenen Ebenen.

Kreuzungsbauwerk, wo die Tunnel sich kreuzen werden

Und um die neuen Tunnelstrecken zügig fertigzustellen, arbeitet das U4-Team beim Bau der Decke mit Fertigbetonteilen – ähnlich wie beim A7-Deckel. Dies geschieht abschnittsweise und wird aktuell besonders sichtbar zwischen Meurerweg und EKZ-Parkpalette. In wenigen Tagen sind hier gut 30 Meter Tunneldecke entstanden, auf die dann noch eine Betonschicht kommt (siehe Bild im Vordergrund). So wächst der Tunnel Meter für Meter, damit bald der Gleisbau starten kann. Ende 2024 soll in diesem Bereich alles fertig sein.

Kreuzungsbauwerk mit Blick Richtung Sandkamp

 

Auch am Anschluss West vor der Horner Freiheit entsteht jeden Tag ein bisschen mehr der 120 Meter Tunnelstrecke, damit die U-Bahnen zwischen U Horner Rennbahn und östlichstem Ende des Bestandstunnels Richtung Innenstadt wieder fahren können. Wie gewohnt wird auch in dieser Baugrube in den verschiedenen Docks parallel gebaut. Direkt am Anschluss zur Bestandshaltestelle sind schon die ersten Meter Tunneldecke fertig. Währenddessen wird weiter östlich die Bewehrung für Tunnelboden und -Wände (siehe Bild) Meter für Meter mit Beton verfüllt. Bis Februar 2024 soll der neue Abschnitt stehen und die Oberfläche wiederhergestellt werden.

Baugrube am Anschluss West vor der Horner Freiheit

Untertage im neuen Haltestellenanbau an der Horner Rennbahn läuft derweil der Feinschliff: Der Estrich für die gesamte Bahnsteigebene und die Technikräume wurde im Oktober gegossen. Derzeit wird weiter an Signaltechnik, Sprinkleranlage und Entrauchungsanlagen gebaut.
 

Weitere Informationen

Wie die Baugruben auf der Horner Geest entstehen

Alle aktuellen Baustellen finden Sie hier

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Kommentare

Die U2 fährt aber ab Ende April/Anfang Mai 2024 zunächst für geplant 12 Monate im geteilten Betrieb: Züge aus Richtung Innenstadt enden und wenden in der "alten" Haltestelle Horner Rennbahn während die Züge aus Richtung Mümmelmansberg in der "neuen" Haltestelle enden und wenden. Das Kreuzungsbauwerk wird erst im Frühjahr 2025 komplett fertig und damit befahrbar sein.

Hallo Herr Alps,

die Angabe im Text ist korrekt und es ist so, wie Rüdiger schreibt: Während der U2/U4-Sperrung entsteht der Rohbau für das Kreuzungsbauwerk. Gleichzeitig wird der neu gebaute Tunnel (Bypass) für die stadtauswärts fahrenden U-Bahnen (U2 Richtung Billstedt/Mümmelmannsberg, U4 Richtung Horner Geest) an das Bestandsnetz angeschlossen, damit die Züge durch den neuen Tunnel fahren und die Fahrgäste am neuen Bahnsteig an der Horner Rennbahn umsteigen können.
 

"Die U2 fährt aber ab Ende April/Anfang Mai 2024 zunächst für geplant 12 Monate im geteilten Betrieb: Züge aus Richtung Innenstadt enden und wenden in der "alten" Haltestelle Horner Rennbahn während die Züge aus Richtung Mümmelmansberg in der "neuen" Haltestelle enden und wenden. Das Kreuzungsbauwerk wird erst im Frühjahr 2025 komplett fertig und damit befahrbar sein."

Ich hoffe doch das es sich um einen Irrtum handelt und die U-Bahn nicht für geplante 12 Monate durchgehend nur zwischen Mümmelmannsberg<>Horner Rennbahn fährt und zwischen Hauptbahnhof<>Horner Rennbahn ein Umstieg mit Tunnelwechsel über weitere 12 Monate notwendig ist.

Eine andere Frage ist, wann endlich wieder die U-Bahn zwischen Billstedt und Mümmelmannsberg zur Hauptverkehrszeit in einen 5 Minuten Takt wechselt. Zuerst hieß es nur bis zum 15.11.2023, auch mitbegründet weil auf anderen Strecken zusätzlich ebenfalls ein Pendelverkehr betrieben werden musste. Wie lautet diesbezüglich der neue Zeitplan?

Moin und vielen Dank für Ihre Frage.

Nach dem Ende der U2-Sperrung Ende April 2024 steht uns zwischen den U-Bahn-Haltestellen Legienstraße und Horner Rennbahn für 12 Monate zunächst nur der eingleisige Bypass-Tunnel für den U-Bahn-Betrieb zur Verfügung. Um den Fahrgästen in Richtung Billstedt allerdings den gewohnten 5-Minuten-Takt anbieten zu können, haben wir uns daher für die Teilbetriebe auf den Strecken Mümmelmannsberg-Horner Rennbahn und Horner Rennbahn-Innenstadt entschieden. Damit werden die Fahrgäste an der U Horner Rennbahn auf kurzem Weg über eine Zwischenebene zwischen der Bestandshaltestelle und dem neuen Haltestellenteil umsteigen.

Würden wir nicht mit Teilbetrieben arbeiten, käme es aufgrund des eingleisigen Zwischenstücks zu Wartezeiten, die den Takt verlängern würden. Sobald das Kreuzungsbauwerk fertiggestellt ist, können Fahrgäste mit der U2 wieder in beide Richtungen ohne Umstieg an der U Horner Rennbahn fahren.

Was Ihre Frage nach dem 10-Minuten-Takt zwischen Billstedt und Mümmelmannsberg betrifft: Dieser soll bis zum Ende der Hamburger Weihnachtsferien gelten. 

Gespeichert von Rüdiger am Sa., 04.11.2023 - 16:40

Moin Lukas, schön, dass Sie das Thema übernommen haben. Eine Anmerkung zum Text zum Bild "Deckelbauweise wie bei der A7":

Woher das Kreuzungsbauwerk seinen Namen hat? In Zukunft kreuzen sich hier die beiden Tunnel Richtung Billstedt (rechts im Bild) mit dem eingleisigen Tunnel, der auf die Horner Geest (links im Bild) abbiegt. Dafür muss der eine unter den anderen beiden Tunneln geführt werden. Entsprechend liegen die Strecken auf verschiedenen Ebenen.

Das müsste doch heissen: .... aus Richtung Billstedt ......

Hallo Rüdiger,

vielen Dank für Ihren Hinweis. Sie haben Recht, hier geht es um den Tunnel aus Billstedt und nicht nach Billstedt. Wir haben den Fehler korrigiert. 

Gespeichert von Torsten am Do., 16.11.2023 - 12:35

Hallo eine Frage, wo fädelt die auswärtsfahrende U2 wieder auf die alte Strecke? auf den Baubildern ist nur die Unterfahrung des neuen Tunnels unter der alten Strecken hindurch als Baumaßnahme zu erkennen. Haben Sie vielleicht en Foto, wo man besser die Einfädelung auf die alte Strecke sehen kann? - Übrigens Ein dickes Lob für die Seite hier , schön, dass Ihr es so transparent und für Technikfans auch spannend darstellt.

Hallo Torsten,

vielen Dank für Ihr Lob, das freut uns sehr!

Bilder vom Anschluss Ost, wo die stadtauswärts fahrende U2 wieder an die Bestandslinie angeschlossen wird, finden Sie in der Bildergalerie unter diesem Text hier (Bilder 14 bis 16). Unter dem Lisa-Niebank-Weg/Hasencleverstraße entsteht aktuell der U-Bahn-Tunnel auf etwa 120 Metern Länge neu. 

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