U Sengelmannstraße: Bahnsteig fast fertig

Endspurt an der Sengelmannstraße: Aktuell laufen die Arbeiten am nördlichen Bahnsteig auf Hochtouren, damit der im Dezember betriebsfertig ist und die U1 hierhin „umziehen“ kann. Hintergrund: Um den Betrieb der U1 an der U Sengelmannstraße auch während der U5-Bauarbeiten zu gewährleisten, werden die beiden Bahnsteige nacheinander umgebaut: erst der nördliche, dann der südliche – damit die Fahrgäste immer einen Bahnsteig nutzen können. Die Baufortschritte am ersten neuen Bahnsteig sind Mitte Oktober deutlich zu sehen – und das auf allen Ebenen.

Der neue Bahnsteig

Vom alten Bahnsteig, der seit 1975 existiert, ist nicht mehr viel zu erkennen. Auf den Abriss folgte der Neubau: Der Rohbau des neuen Bahnsteigs ist so gut wie abgeschlossen. Die Bahnsteigkante ist schon gut zu erkennen. An den beiden Bahnsteigenden wird in diesen Tagen noch der Boden über den dort liegenden Kabelkanälen verfüllt, bevor das Finetuning an der obersten Schicht des Bahnsteigs mit Platten und Pflaster erfolgt.

Später werden noch die charakteristischen „Möbel“ installiert: Neben Sitzmöglichkeiten und Notrufsäule werden hier in Zukunft unter anderem auch die bekannten Infovitrinen stehen. Übrigens: Die für den automatisierten Betrieb notwendigen Bahnsteigtüren werden erst mit dem Start der U5 auf den innenliegenden Bahnsteig eingebaut, da der nördliche Bahnsteig bis dahin ausschließlich durch die U1 genutzt wird.

Schon gut zu erkennen: Die sieben Meter hohe Stahlkonstruktion für das charakteristische Haltestellendach bzw. die Einhausung der Haltestelle steht. Diese dient – neben dem Schutz der Wartenden vor der Witterung – zusätzlich als Lärmschutz für die Nachbarschaft. Im nächsten Schritt folgen noch die Arbeiten an der Unterkonstruktion und das Befestigen der charakteristischen Lochpaneele. Das Muster am Bahnsteigdach sowie an der Decke der Schalterhalle ergibt ein Wolkenbild. Die Gestaltung der Haltestelle greift dabei Elemente des Liniendesigns der U5 von Hadi Teherani auf.

Die Gleise

Ebenso wichtig für den zukünftigen Betrieb der U1 auf diesem Bahnsteig: die Gleise. Im Oktober starten die Arbeiten an den Schienenwegen im Bereich des Bahnsteigs sowie der Anschlüsse östlich und westlich der Haltestelle. Auf den Unterbau folgt der Schotter und später die eigentlichen Schienen. Damit werden auch die beiden neuen Brücken, die Ende August eingebaut wurde, ihren Betrieb aufnehmen.

Unter dem Bahnsteig

Hinter den Bretterwänden im Untergeschoss läuft in den kommenden Wochen der Feinschliff an Fassade, Boden und Treppen. In den kommenden Tagen werden zudem die Deckenpaneele eingebaut. Ebenfalls in diesem Geschoss wird die Technik in den dafür vorgesehenen Räumen installiert, damit der neue Bahnsteig mit Strom versorgt ist.

Die sekundäre Leitstelle

Im Sommer konnte der Rohbau der sekundären Leitstelle fertiggestellt werden. In dieser Einrichtung am westlichen Ende des Bahnsteigs wird der Probebetrieb der U5 zwischen der City Nord und Sengelmannstraße gesteuert und überwacht. Im regulären Betrieb wird sie später als zweite Leitstelle neben der in der Steinstraße bestehen. Aktuell läuft der Feinschliff an dem Gebäude. Dazu zählt u.a. der Innenausbau sowie letzte Arbeiten an Fassade und Dach. 

Westlich hinter dem Gebäude geht es weiter Richtung City Nord. Hier deutet sich an, wie die Gleise der U1 und U5 verlaufen werden. 

Wie geht es weiter?

Wenn der Umbau des nördlichen Bahnsteigs abgeschlossen ist, kann der Betrieb der U1 bis voraussichtlich Ende 2026 an diesen verlegt werden. Bisher konnte die Mehrheit der U5-Bauarbeiten unter „rollendem Rad“ stattfinden. Für das Verlegen der Gleise bedarf es nun allerdings einer zeitweisen Sperrung der U1. Vom 4. November bis 10. Dezember 2024 fahren keine U1-Züge zwischen Lattenkamp und Ohlsdorf. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet. Alle Details zu dem Thema finden Sie hier.

Worauf sich Fahrgäste nach der Sperrung freuen können: „Unsere U1-Fahrgäste profitieren im Anschluss vom Neubau einer modernen Haltestelle – und später dann natürlich vom bahnsteiggleichen Umstieg“, sagt Sven Möller, U-Bahn-Betriebsleiter der HOCHBAHN.

Läuft es im Norden, startet die Arbeit im Süden: Voraussichtlich ab Anfang 2025 beginnt der Umbau des bisher genutzten, südlichen U1-Bahnsteigs.

Wenn auch der südliche Bahnsteig umgebaut und modernisiert ist, zieht das Gleis der stadtauswärts fahrenden Züge der U1 an den südlichen Bahnsteig zurück. Im Endzustand liegen die Gleise der U1 also jeweils außen an den Bahnsteigen und die U5 innen. Damit wird auf jedem Bahnsteig ein bahnsteiggleicher Umstieg zwischen U1 und U5 ermöglicht, wie zum Beispiel an der Haltestelle Kellinghusenstraße zwischen U1 und U3.

Voraussichtlich 2027 kann die U5 zwischen den Haltestellen City Nord (Stadtpark) und Sengelmannstraße ihren fahrgastlosen Probebetrieb aufnehmen, 2029 dann den Betrieb mit Fahrgästen. 2033 können Fahrgäste mit der U5 dann auf voller Strecke zwischen Bramfeld und dem Borgweg fahren. Und nicht nur das: Mit dem Umsteigen in die U1 an der U Sengelmannstraße ergeben sich ganz neue Verbindungen. 

Ein Beispiel? Fahrgäste aus Bramfeld kommen nicht nur östlich der Außenalster ans Ziel, sondern gelangen mit einem Umstieg in die U1 auch auf die andere Seite der Alster und damit beispielsweise in 18 statt heute 29 Minuten zur Hallerstraße. Die bahnsteiggleiche Anbindung der beiden Linien U1 und U5 an der Sengelmannstraße macht den Umstieg für Fahrgäste zudem einfach, schnell und komfortabel.

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