Karte mit den geplanten U5 Haltestellen Uhlenhorst und Beethovenstraße

Warum die U5 nicht an der Mundsburg hält

Auf der Karte sieht es scheinbar naheliegend aus: Die Strecke von Hamburgs neuer Lebensader, der U5, soll in Höhe Mundsburg nah zur U3 verlaufen, ohne aber einen Umstieg zwischen den beiden Linien zu ermöglichen. Viele Nutzerinnen und Nutzer fragten in den Online-Dialogen Anfang des Jahres nach einer Erklärung dafür.

Grundsätzlich werden bei der Planung einer Haltestelle verschiedene Faktoren miteinander abgewogen. Zum Beispiel: Wo bekommen die meisten Anwohnerinnen und Anwohner erstmalig einen U-Bahn-Stopp in der Nähe? Wie dicht liegt die Haltestelle zu benachbarten Stationen – und das auf einer möglichst geradlinigen Strecke? Wie können komfortable Umsteigemöglichkeiten auf bestehende Linien erreicht werden? Wie lässt sich die Haltestelle bauen? Stehen Nutzen und Kosten in einem gerechtfertigten Verhältnis zueinander?

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Im Fall einer Verbindung zwischen U5 und U3 in Höhe der Haltestelle Mundsburg bedeutet das:

In andere Linien umsteigen, etwa in die U3, können Fahrgäste der U5 bereits an der Haltestelle Borgweg. An dieser Haltestelle wird damit eine hohe Netzwirkung prognostiziert, da beide sich kreuzenden Linien von dort jeweils in völlig unterschiedliche Richtungen weiterfahren. Einen weiteren Umstieg an der U3-Haltestelle Mundsburg zu schaffen, ist aber wenig sinnvoll, da sowohl die U3 als auch die U5 ab dieser Station stadteinwärts eine ziemlich ähnliche Strecke fahren würden, nämlich weiter in Richtung Innenstadt. Stadtauswärts treffen sich beide Linien recht schnell wieder am Borgweg.

Weite Wege

Außerdem wäre der Umstieg zwischen U3 und U5 nicht besonders komfortabel und dazu zeitraubend: Der Weg von der unteririsch fahrenden U5 zur U3, die auf einem Viadukt über der Straße verläuft, wäre zu lang, weil zu viele Etagen überwunden werden müssten. Ein bahnsteiggleicher Umstieg dagegen ist für die Fahrgäste schneller und komfortabler. An den Haltestellen Kellinghusenstraße (U1/U3) und Berliner Tor (U2/U4+U3) hat sich das schon als sehr nutzungsfreundlich erwiesen. An den Haltestellen Sengelmannstraße und Stephansplatz ist dieses bequeme Umsteigen am selben Bahnsteig zwischen U1 und U5 geplant. Aufgrund des großen Höhenunterschieds würde der Umstieg zwischen U3 und U5 an der Mundsburg aber viel zu lange dauern – ohne dass es sich wegen der oben beschriebenen weiteren Linienverläufe von U3 und U5 für viele Fahrgäste lohnen würde.

Sinnvollen Abstand halten

Dazu kommt die Nachbarschaft zu anderen U5-Haltstellen: Eine potentielle U5-Haltestelle Mundsburg läge zu dicht zu den geplanten Haltestellen Beethovenstraße und Uhlenhorst. Damit würde ein Teil der Anwohnerinnen und Anwohner unsinnigerweise doppelt angebunden werden und die Fahrzeit würde sich durch den zusätzlichen Halt verlängern.

Grundsätzlich ist das Gebiet rund um die Mundsburg mit der U3 gut erschlossen. Mit den Haltestellen Mundsburg und Hamburger Straße sind sowohl die Anwohnerinnen und Anwohner, als auch die Besucherinnen und Besucher (u.a. Mundsburg-Center, Hamburger Meile, Freizeiteinrichtungen und Schulen) bereits sehr gut angebunden. Mit der U5-Haltestelle Beethovenstraße kommt ein weiterer Halt in der Nähe dazu. Für die Wege in die nähere Umgebung, etwa zur Jarrestraße oder in Richtung Eilbek, sind Busse das Fortbewegungsmittel der Wahl. Denn die U-Bahn spielt ihre Stärke aus, indem sich mit ihr eine große Anzahl von Fahrgästen schnell über große Distanzen fortbewegt.

Klare Kante notwendig

Zudem wird angestrebt, die Strecke möglichst unter öffentlichen Straßen verlaufen zu lassen. Die U5 muss hier eine Kurve vollziehen, um zur Haltestellenlage in Uhlenhorst geführt zu werden. Eine Haltestelle in eine Kurve zu bauen, wäre zwar baulich möglich, würde aber im späteren Betrieb viele Nachteile nach sich ziehen. Durch die Kurvenlage entstünde eine Lücke zwischen Bahnsteig und Zug. Die würde z.B. für den fahrerlosen Betrieb der U5 zum Problem werden. Für den automatisierten Betrieb sind gerade Bahnsteigkanten wichtig, da hier Bahnsteigtüren an der Bahnsteigkante das Ein- und Aussteigen sichern. Auch hinsichtlich der Barrierefreiheit sind Kurvenlagen bei Haltestellen-Neubauten zu vermeiden, da die entstehende Lücke zwischen Bahnsteig und Zug überbrückt werden muss.

Aus diesen Gründen und der Wechselwirkung, die sie miteinander haben, wird an der Haltestelle Mundsburg keine Anbindung der U5 an die U3 vorgesehen.

Weitere Informationen


(Stand: 19.08.2019)

Kommentare

Um die Kurvenlage für eine mögliche Zwischenstation zu vermeiden, müsste so eine Station sogar weiter weg vom Mundsburg-Center liegen (ca. 100 Meter weg im Norden), und wäre dann weniger als 300 Meter von der Station Beethovenstraße entfernt.

Was aber für die Linienführung der Busse sinnvoll wäre, ist ein Zwischenhalt der Busse direkt am Mundsburg-Center (Winterhuder Weg) als Querverbindung zwischen Beethovenstr. (U5) und Mundsburg (U3). Diese Busse könnten dann weiter über Hofweg nach U3-Sierichstr. oder Wiesendamm fahren und u.a. den Nichtanschluß des Mühlenkampquartiers an die U5 kompensieren.

Ich halte die Argumentation für wenig sinnvoll. Ein U-Bahn Netz lebt davon, dass man an vielen Orten auf andere Linien umsteigen kann um sein Ziel schneller zu erreichen. Genau das ist in Hamburg im Vergleich zu anderen Städten (z.B. London) bislang eher mäßig möglich. Ich hatte gehofft, dass die U5 dort ansetzt. Ein weiterer Halt an der Mundsburg würde vielleicht 2-3 Minuten an Zeitverlust bedeuten? Bliebe lediglich der Umsteigeort Borgweg würde die U5 parallel an der U3 vorbei laufen aber vom gesamten Ostgebiet südlich der Hamburger Straße nicht genutzt werden. Das wäre extrem schade und eine verschenkte Chance.

Sie haben Recht, mit der U5 Mitte entstehen sowohl an der Haltestelle Borgweg sowie an der Haltestelle Hoheluftbrücke Umstiege zur U3.

Auf Höhe der U3-Haltestelle Mundsburg verläuft die U5 unterirdisch und fährt von dort aus – nicht anders als die U3 an der Stelle – weiter in Richtung Innenstadt. Ein Umstieg zwischen U3 und U5 wäre hier also mit hohem Zeitverlust verbunden, da ein langer Umsteigeweg und ein großer Höhenunterschied bestünden, ohne aber aus verkehrlicher Sicht für viele Fahrgäste einen großen Mehrwert zu generieren.

Ihre Argumentationen der Nichtanbindung der U3-Haltestelle „Mundsburg“ halte ich für unzureichend!
Es macht sehr wohl Sinn, die U5 als Umsteigehaltestelle an die U3-Haltestelle „Mundsburg“ anzubinden und somit tausenden Fahrgästen einen bequemen Umstieg im Raum Mundsburg und damit auch dem Einkaufszentrum und Kino zu ermöglichen!
Das Quartier ist ein Target-Hotspot von Einkaufsmeile, Firmen- und Wohngebiete, die von einem Umstieg zur U5 zukünftig stark profitieren und im Sinne der „Angebotsoffensive“ sehr gut eingebunden werden können.
Der „Zeitverlust“ dieser dann zusätzlichen Umsteigehaltestelle hält sich wirklich in Grenzen. Schätzungsweise 2 Minuten mehr bräuchte die U5 dann in Richtung City, was aus wirtschaftlicher Sicht in Anbetracht des Kosten-Nutzen-Faktors eines Mehrgewinns der Umsteigesituationen eher sinnvoll erscheinen lässt.
Da die U5 an dieser Stelle sowieso geographisch baulich unterirdisch verlaufen muss, sollte der Streckenabschnitt vom „Winterhuder Weg“ dem Straßenverlauf kommend bis zur Straße „Schürbeker Straße“ einmündend in Höhe des U3-Bahnhofs „Mundsburg“ verlängert werden, um eben im nördlichen, geraden Teil der Straße „Schürbeker Straße“ als unterirdischer, gerade verlaufender Bahnhof Anbindung an den U2-Bahnhof „Mundsburg“ zu finden! Der Übergang dann von dem unterirdisch gelegenen Bahnhof „Mundsburg“ der U5 zum oberirdisch gelegenen, bereits vorhandenem Bahnhof „Mundsburg“ der U3 geschieht mittels Treppen, Rolltreppen und barrierefrei mit Fahrstühlen.
Eine Weiterführung des Streckenabschnitts unter dem nördlichen Teil der „Schürbeker Straße“ (U5 Bahnhof) könnte dann in einer Kurve unterirdisch bis zum „Mundsburger Damm“ erfolgen (z.B. unter den Straßen „Ulmenau“ und „Immenhof“).
Es muss ja sowieso in beiden Fällen (ihre bisherige Planung) und meinem Vorschlag, ein Wohngebiet durch einen Tunnelbau erschlossen werden, da eine Kurve in diesem Abschnitt notwendig wird, um in Richtung „Mundsburger Damm“ die U5 weiterzuführen. Also muss mindestens sowieso ein Wohngebiet „untergraben“ werden und nicht einfach einen vorhandenen Straßenverlauf (wünschenswert) unterirdisch nutzen zu können.

Wiederholen sie also bei der Planung hier bitte nicht wieder den (meiner Ansicht nach) „Fehler“ der U4, die Elbphilharmonie als unterirdische Haltestelle mit u.a. direktem Zugang zum neuen Hamburger Wahrzeichen „Elbphilharmonie“ auszulassen, obwohl die U4 direkt unter der Elbphilharmonie streckentechnisch verläuft und (leider) viele City-Fahrgäste in dem Quartier zum Schnellbahnanschluß benachteiligt!