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FAQ - Klimaschonender U5-Bau

Wie viel CO2 entsteht beim Bau? Was tut die HOCHBAHN, um die Emissionen zu reduzieren? Wichtige Fragen, kurz erklärt.

Enten und Gänse auf einer Wiese an der Alster

Wie viel und wodurch entsteht CO2 entsteht beim Bau der U5?

Gehen wir davon aus, die neue U-Bahn-Linie U5 würde auf konventionelle Art gebaut, würden über die gesamte Bauzeit 2,7 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen entstehen. Der Löwenanteil der Emissionen entsteht durch den Stahlbetonbau. Durch die Reduktionsstrategie kann dieser Wert um 70 Prozent auf 850.000 Tonnen gesenkt werden. So werden die CO2-Emissionen während der Bauzeit pro Jahr durchschnittlich weniger als 0,4 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes Hamburgs ausmachen.

 

Was tut die HOCHBAHN, um den CO2-Ausstoß beim Bau der U5 zu reduzieren?

Die Reduzierung von klimaschädlichen Emissionen ist als Bewertungskriterium in Planung und Bau der U5 verankert. Das heißt, dass CO2-Emissionen in Material, Konstruktion und in Prozessen durch eine optimierte Planung gemindert werden. 

Aufträge werden künftig nur an nachhaltig produzierende Unternehmen vergeben. Das Bodenmanagement und Logistik werden möglichst emissionsarm gestaltet. 

Die HOCHBAHN befindet sich im kontinuierlichen Austausch mit Industrie, Verbänden und Wissenschaft, um technologische Entwicklungen frühzeitig zu berücksichtigen. Der bisherige Austausch mit der Industrie zeigt, dass vor allem im Stahlbau und bei der Produktion von Zement und Beton deutliche CO2-Einsparpotenziale erwartet werden dürfen.

 

Wie viel CO2 wird durch die Reduktionsmaßnahmen eingespart?

Durch die Reduktionsmaßnahmen werden insgesamt 70 Prozent an CO2-Emissionen gegenüber der konventionellen Bauart eingespart. Es werden also insgesamt nur noch etwa 0,85 Millionen Tonnen über die gesamte Bauzeit erwartet.

 

Wie sicher ist die Einhaltung der CO2-Reduzierung um 70 Prozent?

Im Rahmen eines intensiven Austauschs mit großen Unternehmen der Beton-, Zement- und Stahlindustrie wurden Prognosen entwickelt, wie der beim U5-Bau entstehende CO2-Ausstoß minimiert werden kann. Um diese Szenarien abzusichern, wurden zwei unabhängige Gutachter (Uni Innsbruck und die Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen (STUVA)) beauftragt, diese Prognosen zu beurteilen. Beide Gutachten kamen zu dem Ergebnis, dass die Ergebnisse plausibel sind. Der weitere Austausch mit den Industrien bleibt bestehen, sodass die Entwicklungen der Zukunft laufend im Blick behalten werden. Beide Gutachten gehen sogar davon aus, dass die Einsparungen von rund 70 Prozent durch noch stärkere Fortschritte in der industriellen Entwicklung, als in der Strategie unterstellt, noch übertroffen werden können.  

 

Gab es bisher keinen CO2-reduzierten Zement und Stahl?

Doch, die Industrie arbeitet seit mehreren Jahrzehnten an der Optimierung der produktionsbedingten CO2-Emissionen. Gleichwohl standen in der Vergangenheit in der Planung und Realisierung des U-Bahn-Baus konstruktive, funktionale und Komfort-Aspekte im Fokus. Ein CO2-optimierter U-Bahn-Bau war bisher kein Planungsziel. Die Dimension des U5-Projektes stellt hier aber neue Herausforderungen. Deshalb geht die HOCHBAHN nun einen Schritt weiter und übernimmt die Klimaverantwortung für das gesamte Projekt und damit auch für die CO2-Emissionen, die gar nicht in Hamburg, sondern bereits davor z.B. im Herstellungsprozess entstehen.

 

Birgt der Einsatz von noch nicht praxiserprobten Baumaterialien und -prozessen bei einem Großprojekt wie der U5 Risiken?

Funktionalität und Leistungsfähigkeit der U5-Bauwerke werden nicht beeinträchtigt. Es sind aktuell keine „nicht praxiserprobten“ Baumaterialien und -prozesse bei der U5 geplant. Auch alle gewählten CO2-optimierten Materialien und Bauweisen entsprechen dem Allgemeinen Stand der Technik, der in DIN-Normen und anderen Regelwerken definiert ist.

 

Wird die U5 durch den klimaschonenden Bau teurer? Was kosten die neuen Baumaterialien (Beton/Stahl)? Wer übernimmt die Kosten?

Klimaschonender Bau muss nicht per se teurer werden. Dadurch, dass die Planung so optimiert wird, dass geringere Mengen an Baumaterialien zum Einsatz kommen, werden sogar Kosten gesenkt. Erwartete Mehrkosten für klimaschonende Materialien und Bauprozesse können so teilweise kompensiert werden.

Die Finanzierung der U-Bahn-Linie U5 wird durch den Hamburger Haushalt abgedeckt. Zudem wurde eine Förderung von bis zu 1,3 Milliarden Euro durch den Bund für den U5-Abschnitt von Bramfeld in die City Nord bereits zugesagt. Im Falle von künftig inflationsbedingt eintretenden Kostensteigerungen können in Abstimmung mit dem Bund weitere Anträge eingereicht werden. In Summe wird eine Bundesförderung über rund 1,9 Milliarden Euro erwartet. Da der Nutzen-Kosten-Faktor von 1,23 für die gesamte U5 vorliegt, können auch die weiteren Planungs- und Bauabschnitte nach Einreichung der jeweiligen Anträge gefördert werden.

Zusätzlich hat Hamburg 2018 mit einem Sondervermögen ein wichtiges Finanzierungsfundament für Infrastrukturprojekte wie die U5 geschaffen. Dieses dient als Vorsorge, um finanzielle Bedarfsspitzen der Vorhaben im Sinne eines nachhaltigen und vorausschauenden Finanzierungsplans im Hamburgischen Haushalt abzufedern. Bis Ende 2024 werden in dem Sondervermögen bereits 1,9 Milliarden Euro angespart sein.

 

Inwiefern können die Planungen zum klimaschonenden Bau der U5 bereits beim ersten Bauabschnitt (Bramfeld – City Nord) berücksichtigt werden?

Für die Bauausschreibung der U5 im Abschnitt Bramfeld bis City Nord sind alle heute technisch möglichen und am Markt verfügbaren CO2-Reduktionsmöglichkeiten auf der Bauteil- und Materialebene integriert worden.

 

Hat die HOCHBAHN beim bisherigen U-Bahn-Bau auch versucht, die Planungen so zu optimieren, dass CO2 minimiert wird?

Nein, bisher war CO2 kein Optimierungskriterium im Rahmen der Planung und des Baus vergangener U-Bahn Projekte in Hamburg. Das Vorgehen für die U5 ist einmalig und wird so neue Maßstäbe setzen. 

 

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Kommentare

Hallo tramlover123,  

Die HOCHBAHN hat den Auftrag zum Ausbau des U-Bahnnetzes erhalten. Daher wird aktuell u.a. die U5 geplant und in Teilen auch schon gebaut.  

Dem vorweg ging eine Stadtbahnplanung, die jedoch zuletzt keine politische Mehrheit mehr hatte.   

Ein Vorteil der jetzigen geplanten U-Bahn besteht darin, dass sie auf einer eigenen Infrastruktur unterirdisch fahren wird. Das heißt, sie ist im Betrieb nicht den Störungen des Straßenverkehrs ausgesetzt und schafft zudem Freiräume an der Oberfläche, die anderen Verkehrsteilnehmenden zur Verfügung gestellt werden können.  

Wann und ob es in Hamburg wieder eine Stadtbahnplanung geben wird, ist eine politische Entscheidung und wird auch dort verhandelt.   

Gespeichert von John Bertram am Mo., 04.11.2024 - 19:56

Wenn der 1. Abschnitt von Bramfeld bis Borgweg erst 2033 fertig wird, wie soll denn der Rest der Strecke bis 2040 fertig werden? Denn es muus ja längere Zeit mitten in der Stadt gebuddelt werden, auch wenn einiges vielleicht nur unterirdisch gemacht wird.

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