U5 St. Georg: Pro und Contra zu 3 Lagen
Irgendwo am unteren Ende der Langen Reihe bzw. am Übergang zur Barcastraße könnte sie liegen. Aber wo genau? In der vertieften Planung betrachtet die HOCHBAHN aktuell noch drei unterschiedliche Lagen für die U5-Haltestelle in St. Georg, um die optimale Haltestellenlage zu finden. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.
Das zeigte sich auch auf der Veranstaltung am 15. August 2019 in der Heinrich-Wolgast-Schule, in vielen Gesprächen mit Menschen im Stadtteil sowie im Online-Dialog Mitreden: Über U5-Haltestelle St.Georg, in dem die Anwohnerinnen und Anwohner die einzelnen Lagen intensiv diskutierten.
Variante Lange Reihe
Im Online-Dialog wird diese Lage von vielen Menschen befürwortet: „Näher an den Leuten dran“, „Vermutlich beste Erschließungswirkung“ (zum Ausgehen und Einkaufen in der Langen Reihe & zum AK St. Georg) und das „auch in 50 Jahren“.
Dabei sehen die Teilnehmenden des Online-Dialogs zugleich die Herausforderung, die diese Lage während der Bauphase mit sich bringen würde. Dazu gehören u.a. die „Betroffenheit der Gewerbetreibenden“ und der „begrenzte Straßenquerschnitt“, der die „Platzierung der Ausgänge“ erschwert. Dass für letztere Parkplätze in der Straßenmitte aufgegeben werden könnten, wird unter den Nutzerinnen und Nutzern unterschiedlich bewertet. Manche diskutieren in dem Zusammenhang gleich eine autofreie Lange Reihe.
Variante Barcastraße I
Auch bei dieser Variante haben die Teilnehmenden des Dialogs die Anbindung möglichst vieler Anwohnerinnen und Anwohner im Blick. Von dieser profitierten darüber hinaus nicht nur die Besucherinnen und Besucher des AK St. Georg, sondern auch die der Alster, der Alsterschwimmhalle sowie „die Bewohner Graumannsweg und Ifflandstraße“. Vorteilhafter bei dieser Haltestellenlage seien die deutlich breiteren Gehwege, auf denen sich die Zugänge besser anordnen ließen, schätzt eine Person im Dialog ein.
Andere Interessierte bezweifeln den Freizeitwert der Alsterflächen nahe Schwanenwik, solange diese von Straßen wie der „Autobahn An der Alster“ begrenzt würden. Sie denken an einen „Rückbau der Sechslingspforte“ oder der Straße An der Alster, um die Lebens- und Freizeitqualität der Alsterumgebung zu verbessern.
Variante Barcastraße II
Bei dieser Variante wird die sinnvolle Anbindung möglichst vieler Anwohnerinnen und Anwohner kontrovers diskutiert. In einigen Kommentaren wird die bessere Anbindung der Alster, des AK St. Georgs und der Bewohnerinnen und Bewohner Hohenfeldes befürwortet– wie auch bei der Variante Barcastraße I. Dass es mit dieser Haltestellenlage einen barrierefreien Zugang zur Alster gäbe, wird besonders positiv hervorgehoben.
In anderen Kommentaren wird die zu große Entfernung dieser Haltestellenlage zur Langen Reihe kritisiert.
In dem Zusammenhang wird auch die Beeinträchtigung während der Bauphase verschieden diskutiert. Für die Lange Reihe wären diese in dem Fall gering, zudem könnten die Bäume in der Langen Reihe erhalten werden. Dafür wird ein verstärkter Baustellenverkehr für die Straße Sechslingspforte befürchtet.
Dabei wird auch eingeschätzt, dass die Beeinträchtigung durch die (zeitlich begrenzte) Baustelle unter langfristigen Gesichtspunkten kein Kriterium für die Entscheidung für eine Haltestellenlage sei.
Dass die Lagen verschieden diskutiert werden, zeigte sich auch auf der Veranstaltung der HOCHBAHN am 15. August 2019 in der Heinrich-Wolgast-Schule. In jedem Fall wünschen sich die Menschen vor Ort eine sinnvolle Einbindung der Haltestelle in den Stadtteil. Neben Fragen zur Betroffenheit während der Bauphase äußerten sie auch erste Ideen zur Oberflächengestaltung (Lesen Sie hier das Protokoll zur Veranstaltung).
Auch in den Gesprächen mit Gewerbetreibenden im Stadtteil, die der HOCHBAHN-Beauftragter Frederik Simmat vor Ort führt, zeigt sich das Abwägen der Akteure zwischen den Beeinträchtigungen, die der Bau für die Anlieger bedeutet, und andererseits dem größeren Nutzen durch eine dichtere Lage zu Wohnen, Einkaufen und Ausgehen in der Langen Reihe.
Unterm Strich: Ein sachlicher und konstruktiver Dialog zwischen den Menschen vor Ort, der zeigt, dass die Entscheidung für eine der drei Varianten nicht leicht zu fällen ist. Ein Kommentar bringt dies am Ende auf den Punkt: „Sinnvoll ist ein konsequentes Abwägen aller Vor- und Nachteile“.
Das tut unser Planungsteam in der nun fortschreitenden vertieften Planung. Dabei wägen sie verschiedene Aspekte miteinander ab, u.a. die Anbindung der Anwohnerinnen und Anwohner, die bauliche Realisierbarkeit von Haltestelle und Strecke sowie betriebliche Aspekte. Auch die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, die im Rahmen der Veranstaltung am 15. August 2019 und im Online-Dialog zum Thema geäußert wurden, fließen in diese Betrachtung ein.
Was sonst noch Thema war?
Nach aktuellem Planungsstand soll die U5-Haltestelle St. Georg offen gebaut werden. Dass Haltestellen an mehreren Stellen Ausgänge bereithalten, ist u.a. auch aus Brandschutzgründen notwendig. Wie die genauen Bauverfahren und -abschnitte aussehen werden, wird die weitere vertiefte Planung zeigen. Ebenso werden noch Fragen zur konkreten Bauphase zu klären sein.
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