Neue Prognose: Deutlich mehr Fahrgäste auf der U5
Die geplante U-Bahn-Linie U5 wird einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Neue Berechnungen zeigen, dass dieser Beitrag deutlich größer sein wird als bislang prognostiziert: Eine höhere Einwohnererschließung, verkürzte Reisezeiten, mehr Fahrgäste und eine deutliche Reduktion des Pkw-Verkehrs sind Ergebnis der aktuellen Berechnungen zum Nutzen von Hamburgs neuer Lebensader. Berücksichtigt wurden hierbei die U5-Streckenführung und die künftigen Haltestellenlagen, die im vergangenen Dezember festgelegt worden waren. Anhand des hohen Nutzens der U5 für ganz Hamburg wird angestrebt, die bestmögliche Fördersumme vom Bund zu erhalten.
180.000 Hamburgerinnen und Hamburger leben im direkten Einzugsbereich einer U5-Haltestelle
Die neuen Berechnungen zeigen, dass insgesamt 180.000 Hamburgerinnen und Hamburger im direkten Einzugsbereich der U-Bahn leben. Der Anstieg um 30.000 gegenüber der im Jahr 2019 prognostizierten Zahl erklärt sich durch eine veränderte Linienführung, unter anderem eine eigene Haltestelle auf dem Gelände des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und Stadtentwicklungsprojekte wie beispielsweise in Steilshoop und Stellingen.
U5: Mehr als 500.000 Menschen steigen täglich ein, aus und um
Mit der höheren Einwohnererschließung steigt auch die Zahl an Personen, die künftig die U5 nutzen werden: Nach den aktuellen Prognosen werden täglich mehr als 500.000 Menschen an U5-Haltestellen ein-, aus- und umsteigen.
Die bisherigen Berechnungen gingen für die gesamte U5-Strecke bisher von 390.000 Ein-, Aus- und Umsteigenden aus (90.000 auf der U5 Ost, 300.000 auf dem Abschnitt von City Nord bis zu den Arenen). Die Haltestelle am UKE beispielsweise werden künftig 39.000 Menschen nutzen, an der Haltestelle Universität werden 34.000 Menschen prognostiziert. Der neue Umstieg zwischen U1 und U5 am Stephansplatz wird von 45.000 Menschen genutzt werden.
Die sogenannte Zahl der Ein-, Aus- und Umsteiger pro Haltestelle entspricht dabei der Zahl all jener Fahrgäste, die auf einer Haltestelle unterwegs sind. Diese Zahl ist ein wichtiger Indikator dafür, wie die jeweilige Haltestelleninfrastruktur gestaltet sein sollte und hat damit beispielsweise großen Einfluss auf die Anzahl der Zugänge, Fahrtreppen und Aufzüge.
Mehr Fahrgäste auch durch kürzere Fahrzeiten im gesamten Netz
Täglich sind dann rund 270.000 Fahrgäste in den Fahrzeugen der U5 unterwegs. Das sind rund 70.000 mehr als in der Berechnung von 2019. Die gesteigerten Fahrgastzahlen sind nicht nur eine Folge der verbesserten Erschließung, sondern ergeben sich auch durch verkürzte und damit deutlich attraktivere Fahrzeiten im Vergleich zu heute – auch durch die Verknüpfung zu bestehenden Linien:
- Von Steilshoop zur Uni: Hamburgerinnen und Hamburger aus Steilshoop beispielsweise sind künftig ohne Umstieg mit der U5 in nur 22 Minuten an der Universität. Bislang werden für dieselbe Strecke mit den Buslinien 26 und 5 sowie U1 und Wegezeit insgesamt 37 Minuten benötigt.
- Von Allermöhe zum UKE: Von Allermöhe beispielsweise sind Hamburgerinnen und Hamburger mit einem Umstieg von der S-Bahn in die U5 am Hauptbahnhof in 30 Minuten am UKE und damit 12 Minuten schneller als heute.
- Von Harburg nach Winterhude: Harburgerinnen und Harburger, die beispielsweise ihren Arbeitsplatz in Winterhude haben, gelangen künftig in 24 Minuten ans Ziel und sparen damit 16 Minuten.
Mobilitätswende: Aus allen Himmelsrichtungen und Stadtteilen schneller ans Ziel
Durch das Angebot der U5 werden künftig zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger aus Stadtteilen wie Bramfeld, Steilshoop, Barmbek-Nord, aber auch Lokstedt und Stellingen vom privaten Pkw auf die U5 umsteigen. Laut der aktuellen Prognosen können dadurch täglich rund 290.000 Pkw-km eingespart werden. Und das ist noch nicht alles. Durch die U5 gewinnt Hamburg nicht nur frei gewordene und entlastete Straßen, sondern auch Zeit. Der Umstieg von Auto und Bus auf die U5 spart den Hamburgerinnen und Hamburgern jährlich 6.100.000 Stunden Reisezeit. Ein deutlicher Beleg dafür, dass die U5 einen entscheidenden Beitrag zur Mobilitätswende in Hamburg leistet.
Förderung der U5 durch den Bund
Die Ermittlung der Nutzenkomponenten ist neben der Kostenberechnung wesentlicher Bestandteil der aktuell laufenden Standardisierten Bewertung, die als Grundlage für den Förderantrag im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) dient. Durch eine derzeit laufende Verfahrensanpassung der Standardisierten Bewertung seitens des Bundes wird eine deutlich höhere Fördersumme für die U5 möglich. Daher ist vorgesehen, den Förderantrag nach Abschluss der Verfahrensanpassung im Herbst 2022 beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) einzureichen.
Ziel ist, für die U5 anhand des hohen Nutzens für ganz Hamburg auch die bestmögliche Fördersumme vom Bund zu erhalten. Die Zeit bis zur Einreichung des Antrags wird intensiv genutzt, um neben den Nutzenkomponenten ebenso die auf komplexen Wirkungszusammenhängen basierenden Kostenfaktoren tiefgehend zu analysieren und beides miteinander abzustimmen. Wie auch bei vergangenen Bauprojekten bereits erfolgreich unter Beweis gestellt, hat die HOCHBAHN den Anspruch, kostenstabiles Bauen als Grundlage für politische Entscheidungen sicherzustellen. Die belastbare Kostenschätzung für die U5 kann im Sommer 2022 vorgelegt werden.
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