U5 Stephansplatz: Für und Wider zu Varianten diskutiert
Die Online-Beteiligung zur U5-Haltestelle Stephansplatz zeigt einmal mehr, wie engagiert sich die Hamburger*innen einbringen, wenn es um ihre neue U-Bahn geht. Insgesamt 126 Kommentare, die konstruktiv am Thema ausgerichtet sind: Daher zuallererst: Vielen Dank dafür!
Mit der geplanten U5-Haltestelle am Stephansplatz kann ein wertvoller Umstieg zur U1 geschaffen werden. Besonders komfortabel, weil bahnsteiggleich, ist dieser bei einer der beiden Varianten eingeplant, die derzeit in der vertieften Planung untersucht werden.
Im Online-Dialog befürworten daher viele Teilnehmer*innen diese Variante A unter Komfortgesichtspunkten, die einen Umstieg zur U1 auf demselben Bahnsteig vorsieht, vergleichbar mit dem Umstieg am Berliner Tor zwischen U3 und U2/U4.
Dass bei dieser Haltestellenlage ein – im Vergleich zu Variante B – größerer, bauzeitlicher Eingriff vor Ort erfolgen müsste und eine längere Sperrung der U1 zur Folge hätte, wird dabei kritisch diskutiert und ins Verhältnis zum langfristigen Nutzen gesetzt. Der Tenor vieler Kommentare: Ein kürzerer und bequemerer Umstieg rentiert sich für die nächsten Jahrhunderte, weil er die Menschen schneller durch die Stadt bringt, eher genutzt wird und auch attraktiv ist, das Auto stehen zu lassen: „Variante A - die U5 ist für Generationen“.
„Bitte unbedingt Variante A verfolgen! Praktische Umsteigebeziehungen sorgen für schnellere Reisezeiten und erhöhen die Akzeptanz einer neuen öffentlichen Nahverkehrslinie! Für den Bau eines historisch wichtigen uns überdauernden Nahverkehrssystems kann man auch stärkere Eingriffe an der Oberfläche für temporäre Zeit in Kauf nehmen.“
Befürworter*innen der Variante B geben dieser Lage den Vorzug, weil sie sich vor allem um den bauzeitlichen Eingriff in Planten un Blomen sorgen. Ein Thema, das der HOCHBAHN in ihrer Planung wichtig ist, um die Beeinträchtigungen des Parks während des Baus so gering wie möglich zu halten. Ein bauzeitlicher Eingriff in den Japanischen Landschaftsgarten ist jedenfalls bei keiner der beiden Varianten notwendig.
„Ich kann die Argumente, die für Variante A sprechen durchaus nachvollziehen. Sorge bereitet mir jedoch, dass auch diese schwere Eingriffe in die Parkanlage Planten un Blomen nötig zu machen scheint. Gerade der Japanische Landschaftsgarten würde dabei wohl in Mitleidenschaft gezogen werden.“
Zusätzlich sehen viele Menschen den Vorteil, dass zukünftig auch die U5 nahe des Dammtor-Bahnhofs hält, um ein Umsteigen zur S-Bahn und zum Nah- und Fernverkehr zu ermöglichen. Dabei wünschen sich einige einen komfortableren Umstieg zum Bahnhof. Dieser sollte möglichst kurz und wettergeschützt sein.
„Plädiere für diese Variante [Variante A, Anm. d. Redaktion] PLUS deutlich verbessertem Übergang zur S-Bahn. D.h. witterungsgeschützt und so wenig wie möglich vertikale Wege (im Idealfall nur "einmal" hoch, statt wie heute zweimal + dazwischenliegendem Rauf-und-runter-Brückenbuckel).“
Die kombinierte U1-U5-Haltestelle weiter nach Norden zu verschieben, um noch näher an den Bahnhof zu rücken, ist aus verschiedenen Gründen jedoch nicht möglich. Die benachbarte Bebauung lässt an der Stelle keine andere Lage zu. Mögliche Zugänge würden dann unter dem Bahndamm liegen und der Bau des südlichen Haltestellenendes würde das Casino baulich beeinträchtigen. Denn die U1-U5-Haltestelle ist insgesamt länger und breiter als die U5-Haltestelle bei Variante B.
Was den Übergang von U- zur S-Bahn betrifft wird von einigen Teilnehmer*innen auch der sogenannte Ferlemann-Tunnel in die Diskussion eingebracht, u.a. um den Hauptbahnhof zu entlasten:
„EIN Gesamtkonzept planen, unter Einbeziehung des zweiten Citytunnels! Dann gerne erstmal den kombinierten U1+U5 Bahnhof bauen, aber bereits mit den nötigen Vorleistungen, dass später der zweite Citytunnel (sog. "Ferlemann-Tunnel") entstehen kann (…).“
Insgesamt wird ein sachlicher und konstruktiver Dialog geführt, der die Vor- und Nachteile der beiden Varianten miteinander abwägt.
Was sonst noch Thema war?
In jedem Fall werden neue U-Bahn-Haltestellen wie die U5 Stephansplatz barrierefrei gebaut. Wie bei weiteren neuen U-Bahn-Haltestellen der HOCHBAHN werden Abstellmöglichkeiten von Fahrrädern (z.B. in Form einer Bike-und-Ride-Anlage) bei der Planung mitgedacht und wenn möglich realisiert. Wie andere Themen wird auch dies erst in einem späteren Planungsschritt genauer betrachtet.
Wie die genauen Bauverfahren sowie baulogistischen Flächen aussehen werden, wird die weitere vertiefte Planung zeigen. Was die Überlegungen zu einer Doppelstockhaltestelle betreffen, lässt sich sagen, dass die Rahmenbedingungen für die Trassierung der Strecke hier Grenzen setzen: U-Bahntunnel können nur mit einer gewissen Steigung gebaut werden, wodurch sich relativ lange Rampen ergeben. Im Bereich der Haltestelle Stephansplatz zwischen Bahnhof Dammtor und Esplanade ist die Strecke nicht lang genug, um die Tunnel der U1 auf zwei verschiedene Höhenlagen zu führen und eine doppelstöckige Haltestelle für die U1 und die U5 mit bahnsteiggleichem Übergang bauen zu können. Diese Bauform scheidet somit aus geometrischen Gründen aus.
Wie es jetzt weitergeht?
In die Entscheidung für eine der beiden Varianten fließen neben baulichen, betrieblichen und verkehrlichen Aspekten auch die Anregungen der Bürger*innen ein. Sobald es Neuigkeiten dazu gibt, erfahren Sie auf der Website.
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