Der Name „Vitalienkiez“ spiegelt die reiche Geschichte und die Entwicklung des Grasbrooks wider, der sich über Jahrhunderte hinweg von Weideland zu einem bedeutenden Hafenviertel wandelte. Ursprünglich kommt „Vitalien“ vom französischen „vittalieurs“, den Versorgern von Truppen mit Lebensmitteln („Viktualien“). Ähnlich diente der Grasbrook einst als Weideland, das die Stadt Hamburg mit frischen Nahrungsmitteln versorgte. Später, im Mittelalter, wuchs der Grasbrook zu einem bedeutenden Hafen heran, wo Lebensmittel und Waren umgeschlagen wurden, um den stetig wachsenden Bedarf der Hansestadt zu decken.

Doch „Vitalien“ erinnert auch an die Vitalienbrüder, eine Gruppe von Freibeutern, die ursprünglich als „Versorgungsbrüder“ auftraten und im späten 14. Jahrhundert die Meere unsicher machten. Unter ihnen war der berühmte Klaus Störtebeker. Diese Freibeuter waren für ihre Entschlossenheit bekannt, neue Wege zu finden – eine Parallele zur neuen U4-Linie, die als erste Linie die Elbe quert und neue Ufer in Hamburg erreicht.

Der Begriff „Kiez“ steht in Hamburg für ein lebendiges Stadtviertel, geprägt von Vielfalt und Gemeinschaft. Mit „Vitalienkiez“ würde die Haltestelle nicht nur die historischen Schichten des Grasbrooks ehren – vom Weideland und Hafen bis hin zu einem modernen, urbanen Viertel – sondern auch die dynamische, weltoffene Identität Hamburgs repräsentieren. „Vitalienkiez“ vereint Vergangenheit und Zukunft und bringt die lebendige Seele dieses Ortes perfekt zum Ausdruck.