Visualisierung zeigt Bahnsteig einer U5-Haltestelle mit Bahnsteigtüren.

U5: Grünes Licht für Hamburgs neue Lebensader

Ordentlich geprüft und für gut befunden – jetzt kann es losgehen mit der U5! Die HOCHBAHN hat die Genehmigung zum Bau des ersten Abschnitts der U5 von Bramfeld in die City Nord erhalten. Den Planfeststellungsbescheid erteilte die Planfeststellungsbehörde in der Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI).

Im Planfeststellungsverfahren war die eingereichte Planung seit Sommer 2019 ausführlich geprüft worden, etwa auf die Einhaltung zwingender gesetzlicher Vorschriften. Zugleich wurden in dem Prozess alle von dem Vorhaben betroffenen privaten und öffentlichen Belange ermittelt und miteinander abgewogen.

Der Erhalt des Beschlusses bestätige nun die gute Arbeit der Planerinnen und Planer der HOCHBAHN, sagte Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN, und betonte zugleich die Bedeutung der U5 für Hamburg: „Ein wichtiger Meilenstein, denn mit der ersten vollautomatischen U-Bahn schaffen wir ein attraktives und leistungsfähiges neues Angebot. Die neue Linie leistet so einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende in Hamburg.“

Wie es jetzt weitergeht?

Bevor der eigentliche Tunnel- und Haltestellenbau beginnen kann, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, das sogenannte „Baufeld freigemacht“ werden. Dafür finden vorab und über einen Zeitraum von etwa ein bis zwei Jahren bauvorbereitende Maßnahmen statt (u.a. Straßenbauarbeiten, Kampfmittelsondierungen, Leitungsverlegungen, Baumfällungen).

Mit dem nun vorliegenden Beschluss kann die HOCHBAHN die Aufträge dafür erteilen. Die ersten Arbeiten zur Vorbereitung auf die Leitungsverlegungen sollen noch im Oktober 2021 beginnen, u.a. Baumfällungen und Kampfmittelsondierungen entlang der Strecke.


U5 von Bramfeld in die City Nord

Länge: 5,8 Kilometer

U-Bahn-Haltestellen: Bramfeld, Steilshoop, Nordheimstraße/Fuhlsbüttlerstraße, Sengelmannstraße, City Nord

Umstieg in andere Linien: Komfortabler, direkter Übergang zur U1 an der Sengelmannstraße

Tägliche Fahrgäste: 20.000 (vor Inbetriebnahme der U5 gesamt); 40.000 (nach Inbetriebnahme der U5 gesamt)

Kürzere Fahrzeit: vom Bramfeld zum Hauptbahnhof in 26 Minuten statt 32 Minuten (heute). Und noch schneller, wenn die gesamte U5 gebaut ist: nur 18 Minuten

Barrierefrei: klar

Kosten: 1,8 Milliarden Euro

Betrieb: Automatisch

Start Probebetrieb: 2027
 

Und der erste Abschnitt ist nur der Anfang der insgesamt 24 Kilometer langen U5 mit 23 Haltestellen quer durch die Stadt. Hamburgs neue Lebensader wird Stadtteile erstmals und direkt anbinden, die bislang weder U- noch S-Bahn-Anschluss haben, u.a. Bramfeld, Steilshoop oder Lokstedt.



Weitere Informationen

 

(Stand: 30.09.2021)

Kommentare

Schön, dass es für deutsche Verhältnisse doch recht zügig ging. Hoffen wir mal, dass der Beschluss nicht gerichtlich angefochten wird und dass es für den Rest der U5 auch schnell geht. Vielleicht kann danach ja das Momentum direkt für die Planung der S32 genutzt werden.

Schnell? Die Stadtbahn wurde wann unnötigerweise beendet? 2011? Ein ganzes Jahrzehnt ist ins Land gegangen, und Hamburg in Sachen ÖPNV kaum schlauer oder besser/attraktiver. Verschenkte Zeit, und bis die U5 mal komplett fertig ist lebt ein Großteil der Hamburger gar nicht mehr.

1,8 Milliarden und frühstens 2027, dann sind die ersten nichtmal 6km fertig. Eine komplette Fertigstellung, sofern diese überhaupt je stattfindet, erlebt ein Großteil der Hamburger nicht mehr. Von der Stadtbahn, wäre sie vor mittlerweile zehn Jahren (in diesen kaum etwas passiert ist) nicht gestoppt worden, hätten wir heute schon locker 20-25km Strecke, bis 2027 wären schon 40-45km fertig gewesen, und das für einen Preis der DEUTLICH unter dem für den ersten U5-Stummel liegt.

Das kann nur jemand erzählen, der die Hamburger Straßenbahn nicht mehr kennt. am laufenden Meter Unfälle mit Passanten, weil die Fangkörbe nur nach vorn fingen, Dauernde Stürze von Radfahrern, die in den Schienen hängen blieben. Ewige Fahrtunterbrechungen, weil die Stromabnehmer aus den Leitungen sprangen. Und wehe, irgendwo gab es einen Unfall; kilometerlange Straßenbahnstauß beispielsweise von Hamburg Eppendorf UKE bis fast nach Uhlenhorst standen 10 Bahnen hintereinander, in aller Regel mit Anhänger. Von der quietschenden und kreischenden Lärmbelästigung beim Anfahren und Anhalten gar nicht zu reden. Nee, nie wieder.

Ja, da machen ja viele europäische Städte Fehler und befördern die Einwohner direkt in den Tod, auf den sie erst mal wegen des Staus der Straßenbahnen warten müssen.
In Resteuropa muss ein unglaubliches Chaos herrschen.

Was Hamburg dringend braucht innerhalb der nächsten 50 Jahre ist ein zweiter Schnellbahnring.
Ganz grob gedacht wäre das eine Verbindung Billstedt, Jenfeld, Berne, Wellingsbüttel, Langenhorn, Schnelsen, Lurup, Osdorf. Gern auch weiter nach Finkenwerder, Waltershof, Steinwerder, Grasbrook.
Die Macher und Planer sollten einfach mal ein paar Schritte überspringen. Allein über den Preis kann man die "Verkehrswende" nicht steuern. Kostenloser ÖPNV nutzt nichts, wenn es keine Angebote gibt.