Siegerentwurf: U4 Grasbrook
Wie soll die Anbindung des Innovationsstadtteils Grasbrook aussehen? Wir zeigen die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs.
Wie soll die Verlängerung der U4 auf den Grasbrook – der Sprung über die Elbe – aussehen? Im Rahmen eines Wettbewerbs haben sich acht Planungsteams bestehend aus jeweils ein bis drei Architektur- und Ingenieurbüros mit ihren Ideen beteiligt.
Der Siegerentwurf
schlaich bergermann partner sbp SE, Stuttgart,
gmp Generalplanungsgesellschaft mbH, Hamburg
WTM Engineers GmbH, Hamburg
Der Siegerentwurf betrachtet die Gestaltung von Elbbrücke, Viadukt und Haltestelle ganzheitlich und spielt mit wiederkehrenden Elementen und einer einheitlichen Materialität. Die Herausforderung, die neue Elbbrücke in das historische Ensemble einzubinden, ist mithilfe einer innovativen Konstruktion gelungen: Die Netzwerkbogenbrücke mit ihrer schlanken Abhängung in Karbon schafft Transparenz und schränkt die Sicht auf die historische Freihafenelbbrücke wenig ein.
Über ein luftig erscheinendes Viadukt aus Stahl geht es weiter zum Highlight dieses Entwurfs: Der großzügig gestalteten Moldauhafenbrücke mit ihrer Haltestelle. Im Design legt das Planungsteam großen Wert auf Eleganz und Leichtigkeit. Obwohl die neue Haltestelle einen eigenen Charakter mitbringt, ist auch hier ein Bezug zur Bestandshaltestelle Elbbrücken erkennbar. Die außenliegende Hülle der Haltestelle ist ein klarer Blickfang, der das Erscheinungsbild prägt. Ausgestattet mit Photovoltaik-Elementen, die ihre größte Dichte auf dem Dach haben und seitlich zu den Fassaden immer transparenter werden, sorgt die Haltestelle bei Nacht für interessante Lichtspiele mit Fernwirkung.
Weitere Impressionen finden Sie in unserer Bildergalerie (siehe unten). Mehr Informationen zum Planungsteam des Siegerentwurfs finden Sie online unter schlaich bergermann partner sbp SE, gmp Generalplanungsgesellschaft mbH oder WTM Engineers GmbH.
Architekturwettbewerb
Hamburg wächst. Jetzt ist die Zeit, der Mobilität der Zukunft den Weg zu ebnen. Im Mittelpunkt steht auch der öffentliche Nahverkehr als Rückgrat der Verkehrswende und als Schlüssel für eine klimagerechte Infrastruktur.
Hamburg denkt mit. Nachhaltige Mobilität wird von Anfang an mitgeplant, wenn neue Innovationsstadtteile wie der Grasbrook entstehen. Grasbrook bedeutet: 50 Hektar, 3.000 Wohnungen, 6.000 Bewohner*innen, 16.000 Arbeitsplätze sowie Einkaufs- und Freizeitangebote und eine neue U-Bahn-Station.
Hamburg macht. Mit der U4 Grasbrook ermöglichen die Stadt Hamburg und die HOCHBAHN den Sprung über die Elbe. Nicht nur die zukünftigen Anwohner*innen des grünen Stadtteils erhalten eine Anbindung an die Innenstadt, auch Besucher*innen sowie Menschen, die im benachbarten Veddel oder in der HafenCity leben, profitieren.
Die Verlängerung der U4 ab der Haltestelle Elbbrücken hat Pionier-Charakter: Die U4 Grasbrook wird die erste Schnellbahnhaltestelle Hamburgs sein, die vollständig über einem Hafenbecken schwebt.
Aufgabe und Ziele des Wettbewerbs
Die Aufgabe des Wettbewerbs war es, Entwürfe auszuarbeiten: zur Bahnbrücke über die Elbe, zum Viadukt auf der Landseite und zur doppelstöckigen Brücke über dem Moldauhafen mit der über dem Wasser schwebenden Haltestelle. Auch Anregungen aus der Bürgerbeteiligung der HOCHBAHN wurden – wo sinnvoll möglich und mit fachlichen Anforderungen vereinbar – berücksichtigt.
Der Wettbewerb wurde in zwei Phasen durchgeführt: Im Rahmen eines vorgeschalteten Teilnahmewettbewerbs wurden acht Planungsteams ausgewählt. Drei davon schafften es in die engere Auswahl.
Ziele:
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U4 Grasbrook als Aushängeschild für Innovation
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Verbindung von Alt und Neu, Hafen und Stadt, Norden und Süden
- Ökologische und nachhaltige Umsetzung, die gleichzeitig nutzerfreundlich und komfortabel ist
- Haltestellenbauwerk schafft Geh-/Radwegverbindung mit Aufenthaltsqualität über dem Moldauhafen
Verortung
Ab der Haltestelle Elbbrücken führt die Strecke über die Norderelbe, um nach einem Viaduktabschnitt die neue Haltestelle Moldauhafen im Stadtteil Grasbrook (Bezirk Hamburg-Mitte) zu erreichen.
Jury
Über die Entwürfe hat eine Jury aus Vertreter*innen der HOCHBAHN, der Stadt Hamburg, von Universitäten, Unternehmen, Verbänden, der Politik u.v.m. entschieden. Die Kriterien waren u.a. verkehrlicher, architektonischer, statisch-konstruktiver und städtebaulicher Art.