Eine Gruppe von Menschen mit Bauhelmen, Gummistiefeln und Warnwesten läuft über die Baustelle der U-Oldenfelde.

120 Fans stiefeln erstmals über ihre Haltestelle

Sehr gespannt, wie ihre zukünftige Haltestelle wohl aussieht: Rund 120 Menschen waren der Einladung zum Baustellen-Besuch der U1-Haltestelle Oldenfelde am 12. April gefolgt. Acht Monate vor Inbetriebnahme des neuen Stopps zwischen Farmsen und Berne war das Interesse der Anwohnerinnen und Anwohner sehr groß. In kleinen Gruppen und unter fachkundiger Leitung der Projektleiter Volker Schmidt und Thorge Reinke schauten sie sich Bahnsteig, Schalterhalle und Unterführung genau an - und staunten, was während des letzten Jahres alles passiert ist.

Zu ihnen gehörten auch Frau Staat, Frau Gaensler und Frau Berwind. Dass hier überhaupt eine Haltestelle gebaut wird, konnten die langjährigen Bewohnerinnen der Busbrookhöhe zuerst nicht verstehen. „Aber jetzt sind wir sehr glücklich darüber.“ In fünf Minuten seien sie in der Bahn. „Wenn wir abends zum Beispiel vom Theater kommen, dann müssen wir nicht mehr so lange im Dunkeln laufen.“

Morgens länger schlafen

Dem Zeitgewinn der Haltestelle um die Ecke fiebert auch der 14-jährige Kilian aus Oldenfelde entgegen. Täglich fährt er mit der U1 zur Schule: „Seit drei Jahren warte ich auf die Haltestelle. Die „Oldenfelde“-Haltestelle ist fast direkt vor meiner Haustür. Jetzt kann ich morgens eine Viertelstunde länger schlafen.“ Auch Familie Rose spart in Zukunft Zeit: „Bislang bin ich immer entweder mit dem Fahrrad nach Farmsen gefahren oder im Winter mit dem Bus nach Berne“, sagt Frau Rose. „Jetzt sind es nur noch 500 Meter zu Fuß zur neuen Haltestelle. Das ist super!“

Dass man demnächst nicht nur schneller in der Bahn, sondern auch durch und in die Stadt kommt, steigert auch für Angelika P. die Vorfreude auf die neue Haltestelle. Ihr Weg in die Innenstadt verkürzt sich um 10 bis 15 Minuten. Zunächst stand sie dem Neubau der Haltestelle skeptisch gegenüber, heute ist sie begeistert. Die Fahrzeit zum Hauptbahnhof halbiert sich nahezu, zukünftig braucht man nur 23 Minuten statt 40 Minuten. Noch ein Gewinn für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Baustellen-Besuchs: Die Unterführung unter der U1-Haltestelle bringt die Menschen dies- und jenseits des Bahndamms zusammen.

Alles nach Plan

Für die Besucher*innen gab es richtig was zu sehen, denn auf der Baustelle läuft alles nach Plan: Der Rohbau steht. „Mit dem Aufbau des Bahnsteigdachs konnten wir sogar früher beginnen als ursprünglich geplant“, sagt HOCHBAHN-Projektleiter Volker Schmidt. Nun gehe es vor allem an die Feinheiten auf dem Bahnsteig und in der Schalterhalle. „Außerdem erfolgt die Installation der Signale und der elektrotechnischen Anlagen“, so der Plan für die verbliebenen acht Monate bis die U1 das erste Mal in Oldenfelde hält. Die Bauarbeiten konnten größtenteils während des laufenden Betriebs der U1 erfolgen. Nur vier Mal ist eine Vollsperrung nötig. Ein letztes Mal muss der Betrieb der U1 zwischen Farmsen und Berne Ende April ausgesetzt werden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Haltestelle Ende des Jahres wird der umfangreiche U-Bahn-Netzausbau der HOCHBAHN erstmals sichtbar.

 

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(Stand: 12.04.2019)