Wie ja aus Ihrer letzten Zeichnung ersichtlich ist, wird die Haltestelle nur soweit umgebaut, daß in der Röhrenwand zwischen den Bahnsteigen der U2/U4 und der U5 (de facto zwei relativ schmale Seitenbahnsteige) in ca. 5m-Abständen relativ kleine Mauerdurchbrüche zum Bahnsteigwechsel vorgesehen sind.

Um Mißverständnisse zu vermeiden, es ist gut, daß die brachliegenden Parallelröhren nun Verwendung finden sollen. Aber zum bahnsteiggleichen Umsteigen gehört, daß egal, wo man aus dem Zug aussteigt, man gleich zur anderen Bahnsteigkante des Mittelbahnsteigs wenige Schritte rübergehen kann. Dies erscheint mir hier zweifelhaft. Die Durchgänge wie überhaupt die ganze Bahnsteiganlage sind klaustrophobisch eng und dem Aufkommen an einem Hauptbahnhof kaum gewachsen. Das gilt besonders bei möglichen zukünftigen Pandemien, wenn auf Abstände zu Mitmenschen geachtet werden soll. Der Wohlfühlfaktor ist 1sehr wichtig.

Eine planerische Konsequenz dieser Enge ist das Eingeständnis, daß die U5 am Jungfernstieg auch nötig ist, um den Hbf zu entlasten. Eine wegen der großen Distanz zur Straße Jungfernstieg problematische Lage.

Das Ganze sieht für mich nach einer versteckten Corona-Sparmaßnahme aus. Es gab gute Vorschläge, die Haltestelle z.B. als Halle ohne massives Mauerwerk auf den Bahnsteigen auszubauen, oder mit einer Verteilerebene darüber mit direkten Zugängen zu S- und Fernbahn, um Fahrgastströme besser umzuleiten. Kostet natürlich mehr und erfordert komplexe Abstimmung mit der DB, aber an dieser besonderen Stelle sehr sinnvoll. Notfalls als zweiten Bauabschnitt später planen (als Kompromiß).