Sie haben Recht, die U5 fährt automatisch und wir haben den Text an der Stelle entsprechend angepasst. Denn solange unsere U-Bahnen ihre Fahraufträge und Fahrstraßen aus der Leitstelle bekommen, sind sie nicht autonom unterwegs, fahren aber in dem höchsten Automatisierungsgrad GoA4. Das bedeutet, dass der Zugbetrieb unbegleitet erfolgt und das Beschleunigen, Bremsen, Schließen der Türen und die Behebung von Störungen automatisch erfolgt. GoA4 beinhaltet im Übrigen auch eine Sensorik zur Erkennung von Hindernissen bzw. dem Eindringen von Fremdkörpern in den Gleisbereich.
Was den versuchsweisen automatischen Betrieb mit einzelnen DT3-Fahrzeugen Anfang der 1980er Jahre auf der Walddörferbahn betrifft, handelte es sich damals allerdings „nur“ um GoA2-Betrieb, also einer Stufe der Automatisierung, bei der es einen Fahrer gibt, der das Schließen der Türen sowie das Beheben von Störungen erledigt. Allein das Bremsen und Beschleunigen des Zuges geschieht automatisch. Gegebenenfalls sprach damals gegen ein Weiterfolgen dieses Betriebs, dass die damaligen Taktdichten auch gut mit dem konventionellen GoA1 realisierbar waren. Somit bestand keine Notwendigkeit für eine netzweite Umsetzung.
Richtig ist, dass die U5-Züge im Fahrgastbetrieb nicht auf das Bestandsnetz fahren werden. Allerdings besteht dafür auch keine Notwendigkeit, da unser hoch ausgelastetes U-Bahn-Bestandsnetz ohnehin keine relevante Anzahl an zusätzlichen Zugfahrten aufnehmen kann. Und für mögliche Störungen wird die Linie der U5 so ausgestattet, dass selbst bei einem gesperrten Gleis (Baustelle, liegengebliebener Zug etc.) die Züge beider Fahrtrichtungen noch im 5- bis 6-Minuten-Takt über das verbleibende Gleis verkehren können (so genannter Gleiswechselbetrieb).
Mit unserem Ansatz einer vollautomatischen U-Bahn-Linie berücksichtigen wir sowohl den aktuellen Stand der Technik als auch der Wissenschaft und Forschung. Was Ihre Anmerkung betrifft, autonom fahrende Züge nur im Mischbetrieb mit konventionellen Zügen verkehren zu lassen: Für den Mischbetrieb sind autonom fahrende Züge keine Voraussetzung. In Nürnberg hat es bereits einen Mischbetrieb mit automatischen (GoA4) und konventionellen (GoA1) U-Bahnen gegeben. Zudem gibt es noch keine Anwendungsfälle für den autonomen Betrieb im ÖPNV und damit erst recht noch keine Mischbetriebe.
am 22. Dez. 2020
um 17:19 Uhr
Automatisch
Moin moin und vielen Dank für Ihre Anmerkung.
Sie haben Recht, die U5 fährt automatisch und wir haben den Text an der Stelle entsprechend angepasst. Denn solange unsere U-Bahnen ihre Fahraufträge und Fahrstraßen aus der Leitstelle bekommen, sind sie nicht autonom unterwegs, fahren aber in dem höchsten Automatisierungsgrad GoA4. Das bedeutet, dass der Zugbetrieb unbegleitet erfolgt und das Beschleunigen, Bremsen, Schließen der Türen und die Behebung von Störungen automatisch erfolgt. GoA4 beinhaltet im Übrigen auch eine Sensorik zur Erkennung von Hindernissen bzw. dem Eindringen von Fremdkörpern in den Gleisbereich.
Was den versuchsweisen automatischen Betrieb mit einzelnen DT3-Fahrzeugen Anfang der 1980er Jahre auf der Walddörferbahn betrifft, handelte es sich damals allerdings „nur“ um GoA2-Betrieb, also einer Stufe der Automatisierung, bei der es einen Fahrer gibt, der das Schließen der Türen sowie das Beheben von Störungen erledigt. Allein das Bremsen und Beschleunigen des Zuges geschieht automatisch. Gegebenenfalls sprach damals gegen ein Weiterfolgen dieses Betriebs, dass die damaligen Taktdichten auch gut mit dem konventionellen GoA1 realisierbar waren. Somit bestand keine Notwendigkeit für eine netzweite Umsetzung.
Richtig ist, dass die U5-Züge im Fahrgastbetrieb nicht auf das Bestandsnetz fahren werden. Allerdings besteht dafür auch keine Notwendigkeit, da unser hoch ausgelastetes U-Bahn-Bestandsnetz ohnehin keine relevante Anzahl an zusätzlichen Zugfahrten aufnehmen kann. Und für mögliche Störungen wird die Linie der U5 so ausgestattet, dass selbst bei einem gesperrten Gleis (Baustelle, liegengebliebener Zug etc.) die Züge beider Fahrtrichtungen noch im 5- bis 6-Minuten-Takt über das verbleibende Gleis verkehren können (so genannter Gleiswechselbetrieb).
Mit unserem Ansatz einer vollautomatischen U-Bahn-Linie berücksichtigen wir sowohl den aktuellen Stand der Technik als auch der Wissenschaft und Forschung. Was Ihre Anmerkung betrifft, autonom fahrende Züge nur im Mischbetrieb mit konventionellen Zügen verkehren zu lassen: Für den Mischbetrieb sind autonom fahrende Züge keine Voraussetzung. In Nürnberg hat es bereits einen Mischbetrieb mit automatischen (GoA4) und konventionellen (GoA1) U-Bahnen gegeben. Zudem gibt es noch keine Anwendungsfälle für den autonomen Betrieb im ÖPNV und damit erst recht noch keine Mischbetriebe.