U5: Wo sie früher fahren könnte

Abschnitt für Abschnitt– und das in möglichst sinnvollen Abschnitten: Dass die neue U-Bahn-Linie 5 quer durch die Stadt – immerhin 25 Kilometer lang und mit 22 Haltestellen – planerisch und baulich in Etappen zerlegt wird, ergibt Sinn. Welches Ziel die U5-Planerinnen und -Planer dabei immer im Blick haben? Dass möglichst viele Menschen schnell von der U5 profitieren, noch bevor sie 2040 auf gesamter Strecke fahren und dabei täglich 315.000 Fahrgäste bewegen wird.
Wie das geht?
Indem sie frühzeitig prüfen, welche Streckenabschnitte zuerst und parallel zu anderen gebaut werden könnten, um schneller eröffnet zu werden. Diese Überlegungen sind Gegenstand der aktuell laufenden Entwurfsplanung des U5-Abschnitts von der Jarrestraße bis zu den Arenen.
Und was bedeutet das konkret?
Die Planungen laufen noch, daher lassen sich aktuell noch keine konkreten Abschnitte und Zeitpläne benennen. Was aber feststeht: Parallel zum ersten U5-Abschnitt zwischen Bramfeld und der City Nord soll auch westlich der Alster gebaut werden, damit die Menschen dort schneller von der U5 profitieren.
Was dabei eine wichtige Rolle spielt: Die U5 soll zuerst dort halten, wo täglich besonders viele Fahrgäste erwartet werden und sie wichtige Verknüpfungen zu bestehenden Schnellbahnlinien schaffen kann, um zügig möglichst viele Fahrgäste schneller durch die Stadt zu bringen. An immerhin fünf Stellen kreuzt die U5 zwischen Jarrestraße und den Arenen andere wichtige Schnellbahnstrecken: Hauptbahnhof, Stephansplatz, Hoheluftbrücke, Hagenbecks Tierpark und Stellingen.
Wie das aussehen könnte?
Aktuell sieht der Planungsstand vor, dass der Bau der U5 Ende der 2020er Jahre im Bereich Hagenbecks Tierpark starten könnte (Verknüpfung zur U2) und zwar in Richtung UKE und weiter Richtung Hoheluftbrücke, um hier ein Umsteigen zur U3 zu ermöglichen. Damit könnten Fahrgäste im Westen der Stadt schon in den 30er Jahren deutlich schneller ans Ziel kommen. Wer dann etwa von Niendorf zum UKE will, braucht fast nur noch halb so lange wie bisher (Umstieg an U Hagenbecks Tierpark von U2 in U5).
Parallel dazu könnte die U5 östlich der Alster von der Jarrestraße in Richtung Hauptbahnhof gebaut werden. Warum dieser Abschnitt? Allein 14.500 Anwohnende profitieren von der Haltestelle Jarrestraße. Zudem könnten so die Buslinien zwischen Innenstadt und Winterhude entlastet werden. Zeitlich versetzt dazu würden dann die Streckenabschnitte Hagenbecks Tierpark bis Arenen und der Lückenschluss in der Innenstadt erfolgen.

Wie eine zweite Variante aussehen könnte?
Auch diese Herangehensweise (siehe Grafik) ist eine denkbare Variante:

Unterm Strich bleibt: Das ist der aktuelle Stand der Überlegungen, die weiterhin Gegenstand der laufenden Entwurfsplanung sind. „In der Entwurfsplanung prüft das Team nun verschiedenste bauliche, verkehrliche, betriebliche und wirtschaftliche Faktoren, um am Ende die konkreten Abschnitte und Zeitpläne bis zur Gesamtfertigstellung festzulegen“, sagt Klaus Uphoff, technischer Geschäftsführer der HOCHBAHN U5 Projekt GmbH. Sobald es dazu Neuigkeiten gibt, werden wir darüber berichten.
Was jetzt schon sicher ist
Mit dem ersten U5-Abschnitt zwischen Bramfeld und der City Nord werden in acht Jahren nicht nur 20.000 Fahrgäste schneller durch die Stadt kommen, sondern durch den Umstieg an der U Sengelmannstraße auch eine Anbindung an die U1 in Richtung Innenstadt geschaffen. In rund 26 Minuten geht es auf diese Weise ab 2033 von Bramfeld zum Hauptbahnhof. Der erste U5-Abschnitt befindet sich bereits im Bau, mehr Details dazu finden Sie hier.
Und nicht nur das: Mit der Verlängerung des ersten Bauabschnitts bis Borgweg und Jarrestraße wird auch hier der Nutzen greifbar: 2033 werden Fahrgäste am Borgweg in die U3 umsteigen können.
Weitere Informationen
Kommentare
Warum nur bis zu den Arenen?
Als Luruper kann ich nach wie vor nicht verstehen, dass die U5 bereits bei den Arenen endet. In der Gegend wohnt doch kaum jemand und besonders abends möchte hier doch keiner mehr hin (es sei denn es sind Fußballspiele oder Veranstaltungen). Gerade Lurup hätte eine Anbindung an das Schnellbahnnetz so dringend nötig. Keiner weiß wann und vor allem OB die geplante S6 je realisiert wird.
Und selbst wenn das irgendwann der Fall sein sollte, hätte man einen guten Übergang im Hamburger Westen von U5 und S6 und eine alternative Bahnverbindung für alle Luruper, Osdorfer und Schenefelder. Ein Ende der U5 bei den Arenen ist in meinen Augen definitiv eine Fehlplanung und viel verschenktes (Fahrgast-) Potenzial.
LängerfLurup
Richtig, um eine Haltestelle sollte die U5 verlängert werden, da nun 130 Millionen Euro von den Baukosten von U5 Jungfernstieg abgezogen wurden, die nun nicht mehr gebaut werden soll. Da sollte dieses Ersparnis für den Bau der U5-Haltestelle Lurup verwendet werden, das wäre sinnvoll. Die U5-Haltestelle Lurup sollte längerfristig eine o bekäme aLuUmstiegshaltestelle für die S4 oder S6 Osdorfer Born bis Altona Nord (Diebsteich) werden, Bauvorleistungen sollten dabei schon mitgebaut werden, so dass dann später die S-Bahn problemlos angeschlossen werden könnte. Auch die Option für spätere Endverlängerung der U5 bis Schenefeld sollte berücksichtigt werden. Langfristig könnte die U5 bis Schenefeld fahren und die S4 oder S6 nach Osdorfer Born, die Haltestelle Lurup Umstieg zwischen U-Bahn und S-Bahn. Mit den Bohrungen und Planungen für Haltestelle Lurup und die Strecke zwischen Lurup und Arenen sollte schon jetzt begonnen werden. So bekäme Lurup viel früher endlich den schon lange versprochenen Schnellbahnanschluss, die Luruper Fahrgäste würden glücklich sein und den Wert der U5 hoch schätzen. Bis die S4 oder S6 bis Osdorfer Born endlich gebaut wird wenn überhaupt, dauert es zu lange, da der VET noch bis Diebsteich gebaut wird, dann könnte der VET bis Osdorfer Born mit Umstiegsmöglichkeit zur U5 an der Haltestelle Lurup verlängert werden, so dass der VET von Osdorfer Born bis Hammerbrook im Endausbau reichen würde.
Sehe ich ganz genauso! Wir…
Sehe ich ganz genauso! Wir brauchen die Verbindung nach Lurup und Osdorf per U5! Allein schon aufgrund der immer erwähnten "Netzwirkung". Die S6 wird bis auf ihre Ausfädelung keine einzige Umsteigestation haben und somit zwar neue Gebiete sinnvoll anschließen, jedoch keine Alternatuven bieten. Mit der U5 hätte man als Luruper die Wahl, ob es in Richtung Altona oder Stellingen/Eppendorf geht. Auch nach Niendorf käme man mit der U5 viel schneller. Das Argument einer "unnötigen Doppelerschließung" von Lurup halte ich für nicht weit genug gedacht.
Natürlich bin ich kein Experte aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die Argumente gegen eine U5 nach Lurup stärker sind...
Wegen DESY
Der Ausbau von U- und S-Bahn im westlichen Hamburg ist durch den DESY Ring eingeschränkt; Schon der Bau einer Bahnlinie in dem Bereich würde den Betrieb der Teilchenbeschleuniger unmöglich machen.
Querverbindung
Ich weiß, dass der Vorschlag (möglicherweise zusätzlichen) Querverbindung hier schon zu Genüge diskutiert wurde und aktuell nicht zur Debatte steht. Dennoch: Vielleicht könnte man zumindest östlich vom Siemersplatz Bauvorleistungen tätigen (eine Aufweitung des Tunnels, zum Beispiel), um den Bau einer Ausfädelung Richtung Osten zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
Im Allgemeinen würde ich mir wünschen, dass eine mögliche Querverbindung von der Hochbahn weniger als Alternative zum jetzigen Verlauf der U5, sondern als Ergänzung betracht werden würde--eine, die teils auf der Strecke der U5 verlaufen würde (z.B. von den Arenen bis Siemersplatz und von der City Nord/Sengelmannstraße bis Bramfeld). Zusammen mit etwaigen späteren Verlängerungen nach Lurup/Osdorf und Farmsen/Rahlstedt sollte eine solche Querverbindung eine beträchtliche Netzwirkung erzielen.
Lurup - Berne
Komplett richtig! Die Netzwirkung auf der Westseite durch einen Anschluss an die S6 in Lurup, sollte man auch auf der Ostseite erzeugen und langfristig über eine Planung an die östliche U1-Trasse nachdenken.
Mir fällt da die Strecke des MetroBus 17 über Karlshöhe nach Berne ein. Diese führt durch ein doch relativ dicht besiedeltes Gebiet, wo weit und breit keine U- oder S-Bahn fährt. Hier könnte man die U5 ideal durchführen und ab Bramfeld weiter in den Hamburger Osten verlängern. Solch eine Querverbindung mit entsprechenden Anschlüssen an den Endpunkten, wäre ein großer Gewinn für den Hamburger ÖPNV und würde den Wert und die Sinnhaftigkeit der U5 um ein vielfaches steigern.
Trockenlegung von Alster + Nutzung der Moorweide - Unfassbar!
Die Pläne machen sprachlos. Wie lange wissen Sie schon, dass der Bau statt findet??? Und JETZT werden diese Dinge diskutiert?
Da ist man vorher nicht drauf gekommen? Riecht nach dem Motto: Wenn wir erstmal schon begonnen haben, dann kann niemand mehr dagegen stimmen. Da hat die Natur dann halt Pech gehabt, Was kümmert es denn die Hochbahn? Sollen die Segel- und Rudervereine sich halt zur nahegelegenen Ostsee begeben. Die Tiere und Pflanzen? Wächst schon alles wieder nach, oder wie?? Die Alster ist ein Stück Hamburg. Die U5 ist es nicht wert.
Lasst die Hände von diesen schützenswerte Räumen - Finger weg von der Moorweide und der Alster als Abstellfläche!
Erstmal prüfen lassen
Es ist klar, dass der Aufschrei groß ist, die U5 wird umweltverträglich gebaut, schon die U4 ist ein Beispiel dafür, man hat im ersten Bauabschnitt nach Abschluss der Bauarbeiten deutlich mehr Bäume nachgepflanzt. Auch in der Manshardstrasse wird man schon im nächsten Jahr die Baugruben wieder zuschütten, weil der Tunnel und die beiden Haltestellen schon fertig sind, man wird die Straße neu bauen und viele neue große Bäume pflanzen. Das wird bei der U5 nicht anders sein.
ABER: Ökologisch und emotional sensibel (da regen sich automatisch die NABU, Vereine und Anwohner schnell auf), da wären eine gutachterliche Überprüfung und intensive Gespräche nötig, ob es ökologisch vertretbar ist, kleinere Flächen am Alster NUR vorübergehend trockenzulegen mit der Verpflichtung per Abkommen gegenüber den Vereinen die betreffenden Flächen zurück in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen (Re-Flutung).
Und ich erinnere mich noch an die uralten Rosskastanien in der Moorweide. Die sollten erst mal überprüft werden, ob sie morsch und potenziell windbruchgefährdet und pilzbefallen sind. Gesunde alte Bäume dürfen selbstverständlich nicht gefällt werden wegen Baumschutzverordnung und eventuell Denkmalschutz. Soweit ich mich erinnere, ist da hinter dem uralten Baumbestand von der Moorweide am Dammtor aus gesehen eine große Rasenfläche, die eventuell vorübergehend auch als Baustellenfläche genutzt werden könnte. Erst mal prüfen, ob der uralte Baumbestand trotzdem erhalten bleiben kann.
In Kopenhagen ging es auch
In Kopenhagen wurde zum Bau der U-Bahnlinien M3 und M4 auch ein (relative gesehen kleiner) Teil der Søerne vorübergehend trockengelegt. Die Søerne sind vergleichbar mit der Alster–innenstadtnaher Erholungsraum, der viel für Spaziergänge etc. genutzt wird. Letztlich werden für einen U-Bahnbau immer Bauflächen benötigt. Hier sollten natürlich Flächen mit den geringsten Auswirkungen gewählt werden. Vielleicht gibt es ja bessere Alternativen. Aber Partikularinteressen (wie die der unmittelbaren Anrainer) sollten hier zugunsten des Allgemeinwohls zurückstehen. Die zu große Rücksichtnahme auf solche Interessen ist ein wesentlicher Grund dafür, dass Deutschland wirtschaftlich nicht gut dasteht. Denn sie führen zu überteuerten Baumaßnahmen und einem zu geringen Infrastruktur- und Wohnungsbau.
Baumbestand
Ich glaube im Bereich Horner Geest lag aber auch kein Baumbestand vor, welchem dem Alter Alter her auf der Moorweide entspricht. Die im Bereich Horn dürften größtenteils jünger gewesen sein.
Prüfung von Flächen sind aktuell Vorüberlegungen
Guten Tag und vielen Dank für Ihren Kommentar.
Der U5-Abschnitt von der Jarrestraße zu den Arenen befindet sich in einem frühen Planungsstadium, der sogenannten Entwurfsplanung. Daher handelt es sich bei den Prüfungen von Flächen, die als temporäre Baustelleneinrichtungsflächen (BE-Flächen) entlang der U5-Strecke genutzt werden könnten, aktuell um Vorüberlegungen. In diesen ist neben den baulichen Anforderungen auch die Minimierung von Auswirkungen auf das Umfeld Maßgabe. Dabei wird ein größtmöglicher Suchraum herangezogen, der die Prüfung verschiedener Optionen ermöglicht, um am Ende die verträglichste Lösung für Hamburg und für die Baumaßahme finden zu können und damit auch auf die Auswirkungen auf die Umwelt.
Das Identifizieren von nah zur Baustelle gelegenen BE-Flächen im innerstädtischen und damit hoch verdichteten Bereich stellt eine große Herausforderung dar. Grundsätzlich werden im Auswahlprozess sehr enge Maßstäbe gesetzt. Das gilt sowohl für eine potenzielle Teilfläche in der Alster wie auch für potenzielle Grün- und Straßenflächen.
Die HOCHBAHN U5 Projekt GmbH weiß um die hohe Sensibilität. Genau aus diesem Grund gestaltet sie den Prüfungsprozess seriös und transparent und ist bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Austausch mit Behörden und Bezirken. Dadurch können wichtige Informationen eingeholt werden, um zu evaluieren, in welchen Bereichen die geringsten Eingriffe möglich sind.
Teilbetrieb ohne Bestandsanbindung
Nehmen wir mal an, dass der Abschnitt zwischen Hoheluftbrücke und Hagenbecks Tierpark, wie im Artikel ausgeführt, vorzeitig in Betrieb gehen soll. Wie kämen dann die U-Bahn-Fahrzeuge auf die Strecke? Und im Reparatur-/Wartungsfall wieder von ihr herunter?
Nach aktuellen Planungen gibt es in diesem Bereich keine Überführungsmöglichkeiten in das Bestandsnetz, auch die U5-Betriebswerkstatt an der Sengelmannstraße könnte nicht erreicht werden.
Wie sollte ein solcher Teilbetrieb vor dem Lückenschluss in der Innenstadt aussehen?
Betriebshof Hagenbecks Tierpark
Es ist kein Problem, ein kleinerer Betriebshof ist nach meinem
Wissen auf der Strecke zwischen Hagenbecks Tierpark und Hagendeel gleich zwischen Bahnhof und Tunnelmund geplant, ähnlich dem zwischen Billstedt und Legienstrasse. Es wird auch dort ein Betriebsgleis zwischen U2 und U5 gebaut für Überführungen nach Barmbek und Billstedt auf den Gleisen der U2 (Anzeiger:"Bitte nicht einsteigen"). Da die Züge vollautomatisch sind, könnten sie von Elektroloks gezogen werden, könnten sie zu oder von den Betriebshöfen Barmbek und Billstedt für größere Reparaturen und größere Reinigungen überführt werden. Alternativ DT6-Züge der teilautomatischen Version für Kontrollen durch Zugführer vorübergehend verwenden bis der Lückenschluss zwischen Hoheluftbrücke oder Stephansplatz und Hauptbahnhof Nord fertig ist und in Betrieb geht.
Vielen Dank für die Antwort!…
Vielen Dank für die Antwort! Von dem Überführungsgleis hatte ich bisher nichts mitbekommen. Elektroloks für die Überführung werden nicht nötig sein, auch der DT6-A wird für solche Zwecke mit einem (im Normalbetrieb verschlossenen) Behelfsführerstand ausgerüstet sein.
Überführung auf Bestandsnetz
Guten Tag und vielen Dank für Ihren Kommentar.
Es ist richtig, dass wir im Bereich der Haltestelle Hagenbecks Tierpark aktuell ein sogenanntes Übergabegleis planen, um bei Bedarf die Züge der U5 auf die Strecke der U2 überführen zu können. Auf diesem Weg können die Züge über das Bestandnetz in die entsprechende Werkstatt gefahren und gewartet werden können.
Überführung auf Bestandsnetz
Für das Überführungsgleis von der Abstellanlage der U2 zu den Gleisen der U5 benötigt ein Tunnel mit einem Winkel von 90Grad und muss eine Etage tiefer führen, denn die U5 wird die U2 im rechten Winkel kreuzen.
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