Außer Dienst: Alter Bahnsteig weicht Neubau

Ein verwaister Warteraum, Staub auf der stillgelegten Rolltreppe, keine Gleise mehr am Bahnsteig – die Tage der alten U-Bahn-Haltestelle Sengelmannstraße, genauer gesagt des südlichen Bahnsteigs, sind gezählt. Seit 1975 sind die Fahrgäste der U1 hier tagtäglich ein- und ausgestiegen. Nun, seit der neu gebaute, nördliche Bahnsteig für den U1-Betrieb eröffnet wurde, haben die Abrissarbeiten am bisherigen Bahnsteig zügig begonnen – damit auch der fit gemacht wird für die zukünftige U1/U5-Kombihaltestelle.

Zuerst wurde das Gleisbett nördlich und südlich der Haltestelle entfernt, danach wurde mit dem Abriss der Bahnsteigenden begonnen. Sitzbänke, Vitrinen, Haltestellenschilder und Beleuchtung wurden bereits entfernt. Ende März steht nur noch der Bahnsteig in dem Bereich, über dem noch das bekannte Haltestellendach thront.

Damit auch das Dach abgerissen werden kann, muss zuerst eine entsprechende Schutzvorrichtung zwischen Bahnsteigdach und Absperrwand zum U1-Gleis zum Nordbahnsteig errichtet werden. Auch im Bereich der Schalterhalle unter dem Bahnsteig wurden in den vergangenen Wochen bereits Zwischenwände sowie angrenzende Technikräume entfernt.

Wenn der Abriss voraussichtlich im Juni 2025 komplett abgeschlossen ist, starten hier die Arbeiten zum Neubau. Aktuell laufen die Abrissarbeiten am südlichen Bahnsteig wie schon zuvor beim Umbau des nördlichen Bahnsteigs „unter rollendem Rad“, also während die Züge der U1 hinter der Schutzwand wie gewohnt fahren.
Neben der offenen und großzügigen Dachkonstruktion des neuen Bahnsteigs wirkt die alte Haltestelle klein. Wenn auch der zweite Bahnsteig fertig ist, wird dessen Dachkonstruktion analog zu der des nördlichen Bahnsteigs diese zu einem stimmigen Gesamtbild ergänzen.

Westlich der sekundären Leitstelle laufen die Arbeiten auf der „Insel“ weiter. Hier wird der U5-Tunnel in Richtung City Nord gebaut und unterquert dabei das stadtauswärtsführende U1-Gleis und die Güterumgehungsbahn.

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Kommentare
U Bahn Sengelmannstraße
Warum künstlich eine unterirdische Haltestelle erstellen, wir sind oberhalb der Erdoberfläche! Laßt Sonnenlicht herein! Plant Lichtelemente in Wand und Dach. Nehmen Sie sich ein Beispiel an der neuen Haltestelle Moldauhafen!
U Bahn Sengelmannstraße
Ich kann Otto Schult nur Recht geben: die Hochbahn hat eigentlich ein ganz gutes Händchen für die Haltestellengestaltung. Diese Ausführung gehört definitiv nicht dazu.
Architektur Haltestelle Sengelmannstraße
Hallo Herr Schult, hallo Hamburger,
maßgeblich für die Architektur der Haltestelle ist – da diese unmittelbar an ein dicht besiedeltes Wohngebiet grenzt – der Schallschutz. Um den Lichteinfall dennoch großzügig zu ermöglichen, ist die Dachkonstruktion deutlich höher angelegt als das ehemalige Haltestellendach. Somit wirkt die Haltestelle großzügig und das Licht fällt von der Seite herein. Die Lärmschutzwände, in die die Haltestellenkonstruktion übergeht, sind zum Schutze der Anwohnenden unverzichtbar.
Aufzug U Sengelmannstraße
Moin und vielen Dank für Ihre Frage.
Der Aufzug auf den Nordbahnsteig an der U-Bahn-Haltestelle Sengelmannstraße soll im Laufe der kommenden Woche in Betrieb genommen werden.
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