Block für Block zur U5 City Nord
Tief ist die Grube, weit der Baufortschritt: In der Baugrube für die U5-Haltestelle City Nord (Stadtpark) kommen die Rohbauarbeiten in 18 Metern Tiefe weiter gut voran. Nachdem im März die erste Betonsohle gegossen wurde, sind mittlerweile gut zwei Drittel aller Sohlen fertiggestellt. Die Sohle weist dabei eine Dicke von 1,5 Metern auf, um die Lasten von der Decke über die Wände zu verteilen und in den Baugrund abzugeben.
Das Prinzip ist immer dasselbe: Ist die Sohle in einem Block fertig, beginnen die Bauarbeiter parallel schon mit dem Erstellen der Tunnelwände, also mit dem Schalen und Bewehren der Wände sowie dem abschließenden Betonieren. Dies geschieht immer blockweise, die einzelnen Regelblöcke sind zehn Meter lang.
Ist die Wand eines Blocks fertig, wird im Anschluss nicht etwa die benachbarte Wand erstellt, sondern die übernächste. Diese stetige Vorwärts- und Rückwärtsbewegung ermöglicht ein kontinuierliches Arbeiten. Denn würde man direkt mit dem benachbarten Block weitermachen, würden sich die Schalungen gegenseitig behindern und man würde Zeit verlieren, weil man das Aushärten der Wand abwarten müsste, bevor man mit dem anschließenden Teilstück fortfahren könnte.
Die Arbeiten am Rohbau in der 250 Meter langen Baugrube für die Haltestelle kommen Schritt für Schritt von Süden nach Norden voran. Entsprechend ist der Baufortschritt am südlichsten Ende der Baugrube nahe des Jahnrings am weitesten. Dort, wo später Technikräume für den reibungslosen Betrieb der vollautomatischen U5 liegen, wurden bereits die ersten Zwischendecken gegossen und erste Zwischenwände betoniert. Wenn der Rohbau der Haltestelle vollständig errichtet ist, soll im kommenden Jahr das traditionelle Richtfest für die erste unterirdische U5-Haltestelle in der City Nord gefeiert werden.
Fortschritte entlang der Strecke
In den Baugruben nördlich der U5-Haltestelle City Nord (Stadtpark) sind die Schlitzwände bereits vollständig hergestellt und das Ausheben der Baugrube befindet sich in den letzten Zügen. Voraussichtlich Ende August 2025 können dort dann die Arbeiten am Rohbau der Kehr- und Abstellanlage sowie des Notausgangs Sydneystraße starten. Begonnen wird dann auch dort mit dem Schalen, Bewehren und Betonieren der Sohle.
Im Verlauf der weiteren Tunnelstrecke Richtung U-Bahn-Haltestelle Sengelmannstraße wird die Baugrube aktuell noch ausgehoben, auch hier wird in offener Bauweise gebaut. Auf einer Strecke von gut 200 Metern arbeiten sich die Bagger in die Tiefe. Von der Sydneystraßenbrücke aus kann man den Verlauf der Strecke sehr gut erkennen. In einer Kurve schwenkt der U5-Tunnel in Richtung Sengelmannstraße und unterquert die Gleise der Güterumgehungsbahn und der U1. Wenn das Ausbaggern der Baugrube abgeschlossen ist, kann das U5-Team auch dort mit dem Rohbau starten.
Was man von einer der Fußgängerbrücken ebenfalls gut erkennen kann: Während die Baugrube im Bereich der U5-Haltestelle etwa 25 Meter breit ist - im Bereich der Ausgänge sogar 40 Meter - wird diese in Richtung Sengelmannstraße immer schmaler. Im Bereich des Streckentunnels (neben dem Tchibo-Gebäude) werden zwei Gleise Richtung U1 geführt. Entsprechend ist die Baugrube an der Stelle auch nur noch gute elf Meter breit.
Faszinierender Einblick
Wer sich das Ganze direkt vor Ort und mit fachkundiger Erläuterung anschauen will, kann das das gerne bei der neuen U5-Baustellenführung entlang der Baugrube tun. Melden Sie sich hier für die nächste Tour an.
Weitere Informationen
Kommentare
Welchen Hintergrund hat denn…
Welchen Hintergrund hat denn die Betonbrücke, die die Baugrube kurz von den U1-Gleisen an der Sengelmannstraße überspannt?
Querschott über die Baugrube
Guten Tag,
wenn Sie mit der Betonbrücke die Querung der Baugrube auf dem letzten Foto im Text meinen, handelt es sich dabei um einen sogenannten Querschott. An der Stelle wird der zudem auch von den Bauleuten zur Querung der Baugrube genutzt. Sollten Sie doch etwas anderes meinen, melden Sie sich gerne nochmal.
Wandaufbau
Im ersten Bild sieht man, dass auf der Rohwand Baustahlgewebe befestigt wird. In den anderen Bildern hingegen scheint die Trennfolie direkt auf der Schlitzwand befestigt zu sein. Wovon hängt das gewählte Verfahren ab? Werden die auf den Bildern gut erkennbaren Queraussteifungen aus Beton Teil des Tunnelbauwerkes oder nach Fertigstellung des Tunnelabschnittes wieder zurückgebaut?
Rohbau City Nord (Stadtpark)
Moin Herr Seekamp,
vielen Dank für Ihre Frage und das Interesse am Bau der U5.
Auf den Fotos ist es vielleicht nicht direkt erkennbar: Auf die Schlitzwand („Rohwand“) wird zunächst eine Ausgleichsschicht aus Beton mit einer konstruktiven Bewehrungsmatte („Baustahlgewebe“) aufgebracht. Anschließend wird die Noppenfolie („Trennfolie“) auf dieser Ausgleichsschicht befestigt.
Die Queraussteifungen aus Beton werden nicht Teil des Tunnelbauwerks und müssen, sofern sie nicht tief genug liegen, später wieder entfernt werden.
Re: Block für Block zur U5 City Nord
Vielen Dank für das update! Schön zu sehen dass es voran geht. Was ich sehr schade finde ist, dass das in unserem Land alles so lange dauert.
Schaubilder zur vereinfachten Darstellung
Hallo,
Vielen Dank für die Updates und live Fotos. Um den Prozess besser zu verstehen, würden mir Schaubilder helfen, die den Prozess visuell schrittweise erklären und darstellen, wie es fertig aussehen soll.
Danke für die Mühe.
Grafiken, Hintergründe und Film zum Bauverfahren
Guten Tag!
Wir freuen uns über Ihr Interesse am Thema. Wie die offene Bauweise funktioniert, haben wir hier mithilfe anschaulicher Grafiken erläutert. Einen Erklärfilm zum Bau der U5 auf dem Abschnitt von Bramfeld in die City Nord können Sie sich hier anschauen. Das Errichten der Baugrube in der City Nord haben wir hier noch genauer beschrieben. Dies und noch viel mehr finden Sie an vielen Stellen auf dieser Website. Viel Spaß beim Lesen und Schauen.
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