Volles Haus zum Tag der offenen Baustelle
Voll toll – voll voll: Mehr als 1.500 Menschen sind der Einladung der HOCHBAHN am vergangenen Samstag gefolgt und haben sich ihre zukünftige U4-Haltestelle Horner Geest genauer angeschaut – und das mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Wie schön der Rohbau der unterirdischen Haltestelle ist, hörte man vor Ort immer wieder. Erstaunt waren viele auch, wie weit die Arbeiten schon fortgeschritten sind.
Mit Begeisterung stiegen viele Menschen, darunter viele Familien mit Kindern, über den Zugang in der Legienstraße und die Schalterhalle auf den Bahnsteig in zwölf Metern Tiefe. „Ich finde den Rohbau sehr imposant“, sagt Knut Fehse, der mit seinem Sohn Anton gekommen war. „Generell ist der Baufortschritt hier unten einfach beeindruckend.“
Was Vater und Sohn unter die Erde gelockt hatte, war sicher für die meisten Besucherinnen und Besucher am Samstag die Motivation: Mal schauen, wie es dort aussieht, wo man sonst nicht mehr hinkommt.
Auch Gerd Möhring und seine Frau staunten über den Baufortschritt und freuen sich schon, wenn ihre U4-Haltestelle eröffnet wird. „Wir werden die U4 auf jeden Fall nutzen, da wir nur etwa 800 Meter von der Haltestelle entfernt wohnen.“
Große Vorfreude herrscht auch bei Haltestellen-Nachbar René Freitag und seiner Begleitung vor: „Wir wohnen hier in der Nähe und finden es sehr interessant, wie die Arbeiten auf der Baustelle vorangehen“, sagt er. „Wir freuen uns schon sehr, wenn wir bald mit der U4 fahren können.“
Auch wenn der Rohbau für viele Besucherinnen und Besucher schon sehr „fertig“ aussieht, gibt es noch eine Menge zu tun bis zur Eröffnung Ende 2027. Bis dahin findet unter anderem der technische Innenausbau statt, müssen Schotter und Gleise verlegt und die Treppen, Fahrtreppen und Aufzüge installiert werden.
Für eine Besucherin erwies sich der Tag der offenen Baustelle als besonders Augen öffnend: Zu Projektbeginn war Anwohnerin Felicita Gründer skeptisch, ob es die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest überhaupt braucht, wenn doch Busse fahren. Heute ist sie überzeugt, dass sich der Bau gelohnt hat und, wie viel schneller man mit der U-Bahn Richtung Innenstadt unterwegs sein wird.
Auch Joanna Ohl und ihre Familie hat die Neugier auf das Geschehen unter der Erde an diesem Tag in die Haltestelle geführt. Die Familie wohnt nahe der U4-Haltestelle Stoltenstraße. Wohin sie ihre erste Fahrt mit der U4 bringen wird? „Zu einem tollen Spielplatz in der HafenCity“.
Zu gleich zwei Aktionen hatte die HOCHBAHN die kleinen Besucherinnen und Besucher auf der Zwischenebene eingeladen – und die waren der Renner. An einem vier Meter langen Holztisch konnten sie das Baugeschehen nachspielen, kleine Bagger steuern, die eine Sandgrube aushoben und Kipper manövrieren, die den Aushub wegfuhren. Genauso beliebt war die Malaktion an der nackten Betonwand. Jeder und jede konnte sich dort individuell verewigen, entsprechend breit ist das Gemälde der Anwohnerinnen und Anwohner bei mehr als 1.500 Menschen vor Ort geworden.
Während die Kleinen gut beschäftigt waren, konnten die Erwachsenen ihre Haltestelle ganz in Ruhe unter die Lupe nehmen und den U4-Expertinnen und -Experten ihre Fragen stellen – ein Angebot, von dem viele Gebrauch machten. Fragen, die dabei immer wieder aufkamen: Wann wird die Manshardtstraße wiederhergestellt? Was muss in der Haltestelle noch bis zur Eröffnung getan werden? Was hat es mit der Farbgebung in der zukünftigen Haltestelle auf sich? Die Kolleg*innen an den Infowänden waren an diesem Tag gefragte Ansprechpartner*innen und standen ohne Pause Rede und Antwort.
Die Nachbarschaft zu Besuch auf „ihrer“ Haltestelle
„Gefühlt hat heute jeder, der im Umkreis der Haltestelle wohnt, einmal auf dem Bahnsteig vorbeigeschaut“, resümiert der U4-Beauftragte Lukas Renken die riesige Resonanz. „Und genau das war unser Ziel: Dass die Anwohnerinnen und Anwohner und damit die zukünftigen Fahrgäste sich ihre U4-Haltestelle schon während der Bauphase anschauen können.“ Neben der Begeisterung für das Bauwerk und der Erkenntnis, wie groß die Haltestelle ist, habe er dabei auch immer wieder gehört, wie sehr sich die für die Nachbarschaft herausfordernde Bauphase unterm Strich gelohnt habe, so Renken.
Gefragt war beim Tag der offenen Baustelle auch das Angebot der Gebärdensprachdolmetscherinnen. Wer auf deren Hilfe angewiesen war, konnte sich die Haltestelle ebenfalls mit fachkundiger Begleitung erläutern lassen.
Und das i-Tüpfelchen auf dem schönen Tag unter Tage? Ein kleines Souvenir. An einer Fotobox konnte jeder seine ganz individuelle Erinnerung an den besonderen Besuch schießen und mit nach Hause nehmen.
Weitere Informationen
- Meilenstein erreicht: U4-Haltestelle Horner Geest feiert Richtfest
- So sieht das Umfeld der U4-Haltestellen entlang der Manshardtstraße aus
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